zum Inhalt
BayernNaturTiere

Milde Temperaturen bedeuten weniger Vogelsichtungen

Vögel
Ein Haussperling, auch Spatz genannt, sitzt auf einem Halm.

Es gibt nur wenige Vögel in Bayern, die seit Beginn der diesjährigen Winter-Vogelstunde-Aktion nicht gezählt wurden. Das ist das Ergebnis einer Zählaktion des Bundesverbandes Vogel- und Naturschutz (LBV) und des Deutschen Naturschutzbundes (Nabu). Rund 21.000 freiwillige Beobachter haben vom 6. bis 8. Januar in jedem Garten weniger als 30 Vögel gesehen, teilte der LBV am Mittwoch im mittelfränkischen Hilpoltstein mit. 2022 bleiben 33 Tiere übrig. Bundesweit waren es durchschnittlich 33,4 Tiere pro Statistikpunkt.

Spatzen, Kohlmeisen und Feldsperlinge werden am häufigsten gesehen, gefolgt von Blaumeisen, Amseln, Buchfinken, Grünfinken, Elstern, Rabenkrähen und Rotkehlchen. Die meisten Vögel tummeln sich in Niederbayern, 34 pro Garten. Oberpfalz und Oberfranken haben 31.

Europäische Länder. Von dort aus können Gäste im Winter nach Bayern fliegen», erklärt LBV-Biologin Angelika Nelson. Sie führt auch das Verschwinden vieler Vögel auf den Klimawandel zurück. Baumarten wie Eiche, Buche und Fichte bringen reichlich Früchte und Samen hervor. «Wenn der Wald voller Eicheln und Buchen ist und nicht mit Schnee bedeckt, werden Buchfinken, Eichelhäher und Dompfaffen nicht zum Fressen in den Garten gelockt. »

Spitzenreiter sind wie immer die Vögel, wie der Haussperling, die das ganze Jahr über hier sind. In jedem der beiden Gärten zählten die Teilnehmer durchschnittlich fünf Vögel. „Von diesen Ergebnissen darf man sich aber nicht täuschen lassen. Regional gesehen nimmt die Zahl der Sperlinge noch immer ab, vor allem in der Stadt München“, ergänzt der Experte.

Ein weiterer Effekt der milderen Winter ist die steigende Zahl von Kurzstreckenmigranten, die sich in Bayern aufhalten. „Während Kanarienvögel, Hausrotschwänzchen oder Schwarzkappenbuchfinken im bayerischen Winter vor einigen Jahren selten zu sehen waren, ziehen einige von ihnen heute nicht mehr in den Mittelmeerraum“, sagt Nielsen. Auch Stieglitz, Zaunkönig und Goldkakadu werden mit alarmierender Häufigkeit gesichtet.

Kommentare

Aktuelles