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Migranten in Griechenland: Ein neuer Vorfall

Migranten in Griechenland
Menschen werden nach der Rettungsaktion im Hafen von Mytilini auf Lesbos von Beamten der Küstenwache eskortiert.

Migranten in Griechenland: Ein neuer Vorfall

Fünf Migranten in Griechenland, darunter vier Kinder, haben im Anschluss an zwei Schiffsunglücke vor den idyllischen griechischen Inseln Samos und Lesbos ihr tragisches Schicksal erlitten. 54 Personen wurden erfolgreich aus den gefährlichen Gewässern gerettet. Miltiadis Varvitsiotis, der Minister für Schifffahrt, bestätigte, dass die Opfer nahe Lesbos ein elf Monate altes Baby, zwei Mädchen im Alter von 8 und 11 Jahren sowie einen 8-jährigen Jungen umfassten. Dem herzzerreißenden Bericht fügte sich ein weiteres tragisches Leben hinzu, das in einem Vorfall nahe Samos verloren ging. Diese schicksalhaften Reisen wurden an Bord von Schiffen unternommen, die angeblich an der türkischen Küste abgelegt haben.

Ein verstörender Einblick in die Rettungsaktion, wie in einem von der Küstenwache veröffentlichten Video zu sehen ist, zeigt Menschen, die in der Dunkelheit gehüllt sind. Inmitten dieser bedrückenden Szenerie sind Beamte zu sehen, wie sie eine lebensrettende Tat ausführen und erfolgreich ein Baby wiederbeleben.

Währenddessen wurde das erste Licht des Morgens Zeuge einer weiteren Tragödie, diesmal nahe Lesbos. Schnelles Handeln der Behörden konnte eine weitere Katastrophe abwenden und rettete 18 der 22 betroffenen Migranten. In der Folge äußerte Varvitsiotis seine tiefe Trauer über den Verlust und bezeichnete die Tragödie als abscheuliche Tat, begangen von skrupellosen Schmugglern, deren unstillbare Gier das Leben von Menschen, sogar unschuldigen Kindern, rücksichtslos gefährdet.

Migranten / Foto: Fabian Heinz/Sea-Eye/dpa

Passagiere sollten das Beiboot selbst zerstören

Nach Angaben der Küstenwache beschädigten die Passagiere bei dem Vorfall vor Samos ihr eigenes Beiboot, wodurch es kenterte. Es blieb unklar, ob die Täter Migranten oder Schmuggler waren.

Flüchtlingsboote zwischen der Türkei und Griechenland sind gesunken, weil die Passagiere die Schläuche der aufblasbaren Boote durchschnitten haben. Dadurch kann die griechische Küstenwache das Boot nicht zurück in türkische Gewässer drängen, sondern ist gezwungen, Menschen zu retten und auf die griechischen Inseln oder das Festland zu bringen. Dieser Prozess ist gefährlich, da viele Migranten nicht schwimmen können.

Migranten in Griechenland: 16.000 Menschen illegal eingereist

Zusätzlich zu den beiden gesunkenen Booten trafen am Montag weitere 80 Menschen auf der Insel Lesbos ein. Ein Sprecher der Küstenwache bestätigte die Ankunft. Nach den neuesten Zahlen des UNHCR sind in diesem Jahr bisher fast 16.000 Menschen illegal nach Griechenland eingereist, davon etwa 12.000 auf dem Seeweg und etwa 4.000 über die türkische Landgrenze in den Nordosten Griechenlands. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Gruppe fast 13.000 Ankünfte.

Die Todesopferzahl für dieses Jahr wurde nicht bekannt gegeben; im vergangenen Jahr starben laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen 343 Menschen während der gefährlichen Überfahrt auf oft verrosteten Schnellbooten und nicht seetüchtigen Schiffen.

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