Microsoft hat in einer EU-Wettbewerbsuntersuchung seines Bürosoftwaregeschäfts nachgegeben. Ab Oktober werden die Pläne der Gruppe ohne den Teams-Kommunikationsdienst in Europa günstiger sein, Microsoft gab am Donnerstag bekannt.
Die Europäische Kommission ermittelt seit Juli in einem förmlichen Verfahren Ob Microsoft unlauteren Wettbewerb betreibt, indem es Teams zusammen mit anderer Office-Software in seine Plattform integriert. Die Brüsseler Wettbewerbsbehörde befürchtet, dass Teams einen Vorteil gegenüber anderen Diensten erlangen könnten.
Firmenkunden im Europäischen Wirtschaftsraum und in der Schweiz können künftig die Pakete Microsoft 365 und Office 365 nutzen. No Teams zahlt zwei Euro weniger pro Monat, heißt es in einem Blogbeitrag. Bestandskunden haben die Wahl, ihren aktuellen Vertrag beizubehalten oder auf die günstigere Nicht-Teams-Version zu wechseln. Auch das Zusammenspiel der Microsoft-Software mit anderen Kommunikationsdiensten soll verbessert werden.
Bürokommunikationssoftware mit Chat-Funktionen sowie Audio- und Videokonferenzfunktionen ist für die Arbeit von zu Hause aus während der Epidemie wichtiger geworden. Auslöser des EU-Verfahrens war eine Beschwerde des Konkurrenten Slack im Sommer 2020. Mittlerweile gehört der Dienst dem Business-Software-Anbieter Salesforce, sieht sich aber durch die Integration von Office 365 und Microsoft 365 Teams benachteiligt.
Laut der britischen „Financial Times“ bot Microsoft zunächst nur an, auf die automatische Installation von Teams für Office-Kunden zu verzichten. Allerdings habe Microsoft dies nur gegenüber der EU zugesagt, während die Brüsseler Wettbewerbshüter auf einer weltweiten Umsetzung beharren, schrieb die Zeitung. Im Juli teilte die Europäische Kommission lediglich mit, dass Microsoft keine Vorschläge erhalten habe, die die Bedenken zerstreuen würden.