Microsoft erhält Sitz im OpenAI-Vorstand
Der Softwareriese Microsoft investierte 2019 1 Milliarde US-Dollar in das Startup OpenAI für künstliche Intelligenz. Gleichzeitig stiegen die Investitionszusagen nicht nur um ein Vielfaches. Das Unternehmen entsandte nach dem Vorfall mit Sam Altman auch ein Mitglied in den Vorstand des Erfinders von ChatGPT.
Der Softwareriese Microsoft hat einen Sitz im Vorstand des ChatGPT-Entwicklers OpenAI erhalten, allerdings ohne Stimmrecht. OpenAI, das Softwareunternehmen, das Milliarden von Dollar in OpenAI investiert hat, wird ein Mitglied mit Beobachterstatus in die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat des auf künstliche Intelligenz spezialisierten Startups berufen, gab das Unternehmen bekannt.
Drei Vorstandsmitglieder wurden ernannt. Dabei handelt es sich um den Silicon-Valley-Veteranen Bret Taylor, der als Vorsitzender fungiert, den ehemaligen US-Finanzminister Larry Summers und Adam D'Angelo, den Leiter der Frage-und-Antwort-Seite Quora. Die Nachricht kommt nach einigen turbulenten Tagen für die Entwickler des Chatbots ChatGPT, der vor einem Jahr, am 30. November 2022, gestartet wurde.
Am 17. November entließ der vorherige Vorstand OpenAI-Chef Sam Altman völlig aus heiterem Himmel. Nur vier Tage später vollzog das Unternehmen eine Kehrtwende und kündigte die Rückkehr des 38-Jährigen an, der durch ChatGPT zum Gesicht der künstlichen Intelligenz (KI) wurde. Unterdessen kündigte Microsoft an, Altman mit der Leitung eines neuen Forschungsteams für künstliche Intelligenz zu beauftragen. Darüber hinaus hat eine Mehrheit der OpenAI-Mitarbeiter damit gedroht, Altman zu Microsoft zu folgen, wenn der für die Entlassung verantwortliche Vorstand nicht zurücktritt.
Microsoft und OpenAI sind eng miteinander verbunden: Der Softwareriese investierte 2019 ursprünglich eine Milliarde US-Dollar (910 Millionen Euro) in das 2015 gegründete Startup. Medienberichten zufolge sind die Investitionszusagen inzwischen auf rund 13 Milliarden US-Dollar angewachsen. Microsoft hat ChatGPT in seine Produkte integriert, beispielsweise in die Suchmaschine Bing.
OpenAI wurde 2015 als gemeinnütziges Unternehmen gegründet, änderte jedoch vier Jahre später seine Struktur, um begrenzte Gewinne erwirtschaften zu können. Die Debatte in den letzten Wochen soll sich darum gedreht haben, ob der Fokus bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz auf potenziellen Gewinnen oder auf dem verantwortungsvollen Umgang mit neuen Technologien liegen sollte.
Quelle: www.ntv.de