CDU-Chef Friedrich Merz warnt vor übertriebener Political Correctness auf Jahr- und Weihnachtsmärkten. „Ich hoffe, wenn künftige Fahrgeschäfte weiterhin ‚1000 und 1 Nacht‘ heißen, hoffe ich, dass dies nicht als Diskriminierung angesehen wird“, sagte er am Samstag bei einer Kundgebung zum Tag der Künstlervertretung in Kassel. Merz betont die Bedeutung der Branche: „Sie sind Teil der kulturellen Identität des Landes.“
Der Präsident des Deutschen Darstellerbundes (DSB) hatte zuvor die Barrieren und Hindernisse deutscher Künstler kritisiert überwinden. Der DSB-Vorsitzende Albert Ritter sagte, die Branche sei davon betroffen, dass die Coronavirus-Pandemie als nicht systemrelevant bezeichnet worden sei. “Wir sind zutiefst schockiert und traurig, dass wir als Erste geschlossen und als Letzte geöffnet wurden.” Für Darsteller ist die Absage vieler Festivals angesichts des wirksamen Hygienekonzepts nicht nachvollziehbar.
SPD-Generalsekretär Kevin Kunert sagte zum Umgang mit Darstellern inmitten der Pandemie: „Wir haben erfahren, dass einige verletzende Worte gefallen sind. Die Jobs der Branche seien ganz klar „Dienst der Allgemeinheit“. Er berührte auch ein anderes Anliegen für Darsteller. „Wir brauchen Arbeitskräfte in allen Bereichen – auch auf dem Festgelände der Republik“. Deshalb müsse Zuwanderung “in größerem Umfang” ermöglicht werden, sagte Kühnert.
Bis Montag findet der Delegiertentag des DSB in Kassel statt. 400 Vertreterinnen und Vertreter von 92 regionalen Schaustellerverbänden wollten auf die erste Volksfest- und Weihnachtsmarktsaison nach der Pandemie zurückblicken. Außerdem will die Branche über Arbeitskräftemangel und die Auswirkungen der Energiekrise beraten. Der Verband Deutscher Darsteller mit Sitz in Berlin vertritt 5.000 Veranstalter von Volksfesten und Weihnachtsmärkten.