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Menschenrechtsorganisation kritisiert gezielte Angriffe auf Klimaaktivisten

Ein entspannter Umgang mit der Sicherungsverwahrung

Wann sollte die Polizei eine Person in Sicherungsverwahrung nehmen?.aussiedlerbote.de
Wann sollte die Polizei eine Person in Sicherungsverwahrung nehmen?.aussiedlerbote.de

Menschenrechtsorganisation kritisiert gezielte Angriffe auf Klimaaktivisten

Polizeigewerkschaften fordern seit Wochen die Sicherungsverwahrung von Klimaaktivisten nach bayerischem Vorbild. Das Deutsche Institut für Menschenrechte warnt nun davor, Menschen nur deshalb in Sicherungsverwahrung zu nehmen, um sie an der Teilnahme an Sitzstreiks zu hindern.

Das Deutsche Institut für Menschenrechte (DIMR) bezeichnete die Sicherungsverwahrung von Klimaaktivisten, die für sich selbst eintreten, als eine Verletzung der Menschenrechte. Sicherungsverwahrung dürfe nicht allein dazu dienen, die Teilnahme an Sitzstreiks zu verhindern, heißt es in dem in Berlin vorgestellten Jahresbericht des Instituts.

Diese Aktionen störten die Öffentlichkeit, verliefen jedoch friedlich. In Bayern beispielsweise wurden einige Aktivisten jeweils bis zu 30 Tage festgehalten, um weitere Maßnahmen zu verhindern. DIMR-Direktorin Beate Rudolf betonte, dass Freiheitsberaubung „das schärfste Schwert eines Rechtsstaates“ sei. „Bei der Sicherungsverwahrung geht es um die Verhinderung von Straftaten. Sie muss verhältnismäßig sein.“ Die Sicherungsverwahrung von Klimaaktivisten sei ein schwerwiegender Eingriff in die Versammlungsfreiheit. Rudolph sagte, dies sei in einer Demokratie von entscheidender Bedeutung.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) setzt sich seit Wochen für eine bundesweite Sicherungsverwahrung von Klimaaktivisten nach bayerischem Vorbild ein. „Die Sicherungsverwahrung ist ein wirksames Instrument zur Vermeidung gefährlicher gesetzlicher Mandate“, sagte Gewerkschaftsführer Jochen Kopelk dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Kritisiert wegen mangelnder Koordination zwischen den Staaten

Nach dem Bayerischen Polizeiverantwortungsgesetz kann ein Richter zur Verhinderung schwerwiegender Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten eine Inhaftierung einer Person bis zu zwei Monaten beschließen. Kopelk kritisierte die „mangelnde Koordinierung zwischen den Ländern in Sicherheitsfragen“ und betonte gleichzeitig die Notwendigkeit, sich auf gleiche Standards zu einigen.

Das DIMR ist eine unabhängige Menschenrechtsorganisation, ein gemeinnütziger Verein, der vom Bundestag und einzelnen Projekten durch Drittmittel finanziert wird. Nach eigener Aussage setzt sich das Institut dafür ein, dass Deutschland die Menschenrechte im In- und Ausland achtet und fördert.

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Quelle: www.ntv.de

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