Literaturfestival Berlin beginnt am Mittwoch
Mit einer neuen Führungsspitze begibt sich das Internationale Literaturfestival Berlin ab diesem Mittwoch auf eine frische und spannende Reise. Diese angesehene Veranstaltung, die erstmals im Jahr 2001 die literarische Bühne betrat, steht nun unter der Leitung der Kulturmanagerin Lavinia Frey, die damit ihre Premiere als Festivaldirektorin feiert. Der langjährige Direktor Ulrich Schreiber trat nach Diskussionen über das Arbeitsumfeld des Festivals von seinem Amt zurück.
In Anbetracht dieses Wechsels an der Spitze wurde die aktuelle Ausgabe zunächst von der Peter-Weiss-Stiftung für Kunst und Politik, der Organisation, die dem Festival wichtige Unterstützung bietet, als “Übergangsjahr” bezeichnet. Das konzeptionelle Rahmenwerk für diese Ausgabe schöpfte Inspiration aus Schreibers jahrelanger kuratorischer Hingabe und den innovativen Ideen des engagierten Festivalteams. Seit seiner Gründung hat das Festival zahlreiche berühmte Autoren beherbergt, darunter literarische Größen wie Margaret Atwood, Bernardine Evaristo und Mario Vargas Llosa, die Berlin mit ihrer literarischen Präsenz bereichert haben.
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Das umfangreiche Programm des diesjährigen Festivals wartet mit einer Liste bekannter und gefeierter Namen auf. Das Festival beginnt mit einem aufschlussreichen Beitrag von Francesca Melandri, einer erfolgreichen italienischen Autorin und Drehbuchautorin, deren Werk das hochgelobte “Alle außer mir” umfasst. Melandris Präsentation wird in die Bereiche Erinnerungskultur und die Wiederaneignung vergessener Geschichte eintauchen und einen fesselnden Ton für das Festival setzen.
150 Autoren
Unter dem beeindruckenden Aufgebot von rund 150 Autoren, die an Lesungen und Diskussionen teilnehmen werden, befindet sich kein Geringerer als Salman Rushdie. Der renommierte Schriftsteller, der in diesem Jahr den angesehenen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten wird, wird sich aus den Vereinigten Staaten remote am Festival beteiligen, um sein neuestes literarisches Werk, “Victory City”, vorzustellen.
Rushdie selbst erlebte letzten Sommer eine erschütternde Episode, als er während eines Vortrags in den USA brutal mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt wurde, was zu einer partiellen Erblindung auf einem Auge führte. Seine Anwesenheit beim Festival ist ein Zeugnis seiner Widerstandsfähigkeit und Hingabe zur Welt der Literatur.
Um eine einzigartige Dimension zur Diskussion des Festivals beizutragen, wird der Regisseur Werner Herzog, bekannt für seine ikonischen filmischen Werke wie “Fitzcarraldo”, in nachdenklichen Gesprächen die tiefgreifende Bedeutung von Schreiben und Literatur für die Gestaltung seiner Filme beleuchten. Im Verlauf des elftägigen Festivals, das bis zum 16. September dauert, hat Freys engagiertes Team eine vielfältige Palette von rund 150 Veranstaltungen organisiert, wobei das Kinder- und Jugendprogramm allein eine beeindruckende Auswahl von etwa 50 fesselnden Sitzungen bietet. Die neu gefundene Energie des Festivals unter Freys Leitung verspricht eine aufregende und nachdenkliche literarische Erkundung für alle Teilnehmer.
