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Mehr Zivilcourage nach rechten Ereignissen

Schule in Burg im Spreewald
Das Wort «Rücksicht» steht auf einem Transparent vor der Grund- und Oberschule im Spreewaldort Burg.

Nach dem Rechtsextremismus-Vorfall zieht eine Initiative einer Lehrerin der Schule Spreewaldburg gemischte Bilanz über die Folgen und fordert mehr Zivilcourage. Am Donnerstag teilte Lehrer Jeter Shegar, ein Sprecher des Demokratie- und Transformationsnetzwerks der Schule, dem Bildungsausschuss des Staatsparlaments mit, dass die Forderungen nach Einstellung nicht funktioniert hätten. „Das Beste, was man tun kann, ist, nichts zu unternehmen, wegzuschauen und sich zu verstecken“, kritisierte Jia. „Unsere Schulleitung hat in dieser Angelegenheit versagt.“ Sie forderte frühzeitiges Handeln. Es sind Präventionsstrategien und verpflichtende Weiterbildung erforderlich.

Im April veröffentlichten die Lehrer Max Teske und Laura Nickel aus dem brandenburgischen Spreewaldburg in ihrer Schultageszeitung in einem Kündigungsschreiben Rechtsextremismus, dann kamen rechte Feindseligkeiten ans Licht. Der Fall erregte bundesweites Aufsehen. Beide verließen die Schule. Im Schuljahr 2022/2023 kam es an den Schulen des Landes zu einem Anstieg rechtsextremer Vorfälle.

Der Vortrag des Brandenburgischen Instituts für Gemeinschaftsberatung erkennt Rechtsextremismus bereits als Teil der gesellschaftlichen Realität an. Geschäftsführer Markus Klein sagte, es gebe junge Menschen, die ihre Grenzen mit rechtsextremistischem Verhalten austesten wollten, es gebe aber auch junge Menschen, die fast von einem geschlossenen rechtsextremen Weltbild sprechen könnten. Seit 30 Jahren unterstützt das Institut mobile Beratungsteams vor Ort.

Das Regionalbüro für Bildung, Inklusion und Demokratie (RAA) hat größere Anstrengungen zur Stärkung der Demokratie in Schulen gefordert. „Für die Entwicklung und Kultur demokratischer Schulen reicht es nicht aus, auf Ereignisse zu reagieren“, sagte Geschäftsführerin Miriam Apffelstaedt. Es gilt, soziales Lernen zu fördern, Mediatoren einzuschalten und das Bewusstsein für Diskriminierung zu schärfen. Diese Büros beraten Schulen. Annekatrin Friedrich, Vorsitzende des Landesjugendrates Brandenburg, sagte, dass demokratische Bildung an Schulen einen größeren Stellenwert einnehmen müsse.

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