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Mehr Richter sollen Asylverfahren in MV beschleunigen

Abgelehnte Asylbewerber können gegen ihre Entscheidung vor Gericht klagen. Im Durchschnitt dauert es mehr als ein Jahr, bis in MV eine Entscheidung getroffen wird. Jetzt gibt es zusätzliche Richter.

Blick auf das Gebäude der Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber (AfA) in Hermeskeil.
Blick auf das Gebäude der Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber (AfA) in Hermeskeil.

Asylrecht - Mehr Richter sollen Asylverfahren in MV beschleunigen

Administrative Verfahren für abgelehnte Asylanträge in Mecklenburg-Vorpommern dauern häufig mehr als ein Jahr an. Gemäß Antwort des Justizministeriums Schwerin auf eine Anfrage des FDP-Landtagsabgeordneten René Domke, ist es in den Verwaltungsgerichten in Greifswald und Schwerin kaum möglich, die Länge in den letzten Jahren zu verkürzen.

Im Jahr 2023 betrug der Durchschnittsverlauf von Verfahren am Verwaltungsgericht in Greifswald 14,5 Monate (2022: 19,2 Monate), und im Ersten Viertel des Jahres 2024 betrug er sogar 15,4 Monate. Am Verwaltungsgericht in Schwerin lag der Durchschnittsverlauf der Verfahren im letzten Jahr bei 13,3 Monaten (2022: 15,1 Monate), und in den ersten drei Monaten dieses Jahres betrug er 11,4 Monate.

Fünf zusätzliche Richterstellen

Das ist zu viel, denkt auch das Justizministerium und beschäftigt sich daher. Sind jetzt fünf zusätzliche Richterstellen eingerichtet und werden gefüllt, schreibt das Ministerium. "Die Verwaltungsgerichte in Schwerin und Greifswald werden dadurch in der Lage sein, jeweils eine zusätzliche Kammer für die Bearbeitung von Asylverfahren aufzubauen."

Die Bundesregierung und die Länder einigten sich im März darauf, Asylverfahren und Asylberufungsverfahren zu beschleunigen, damit Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigungen aus Deutschland schneller rausgehen können. Dies ist auch Absicht, um Kapazitäten freizuhalten, um jenen zu helfen, die bleiben dürfen, z.B. durch Sprachkurse oder bei der Berufsuche.

Ziel: Verfahrensdauer unter sechs Monaten

Nach Angaben des bundesdeutschen Justizministers Marco Buschmann (FDP) dauern im Durchschnitt Asylberufungsverfahren im bundesdeutschen Schnitt zwei Jahre. "Unser Ziel muss es sein, dass solche Verfahren in Zukunft in weniger als sechs Monaten abgeschlossen werden.", erzählte er dem Funke Mediengruppe Mitte Juni.

Kleine Anfrage und Antwort zu Asylgerichtsverfahren 2023 und 2024Kleine Anfrage und Antwort zu Asylgerichtsverfahren 2017 bis 2022

  1. Die langwierigen administrativen Verfahren für abgelehnte Asylsuchende in Mecklenburg-Vorpommern, insbesondere an den Verwaltungsgerichten in Greifswald und Schwerin, sind ein Sorgepunkt für den FDP-Landtagsabgeordneten René Domke, was dazu führte, dass er eine Anfrage an das Justizministerium Schwerin richtete.
  2. Trotz der Schaffung von fünf zusätzlichen Richterstellen an den Verwaltungsgerichten in Schwerin und Greifswald, um die Rückstandslage an Asylfällen anzugreifen, verringerte sich die Durchschnittsdauer der Verfahren in beide Orte weiter, wobei in der ersten Quartal des Jahres 2024 eine leichte Steigerung beobachtet wurde.
  3. In Mecklenburg-Vorpommern könnte das Ziel, Asylberufungsverfahren unter sechs Monaten abzuschließen, nur mit der Zusammenarbeit der Bundesregierung und der Länder erreicht werden, wie im März-Abkommen zur Beschleunigung von Asylverfahren und Asylberufungsverfahren deutlich wurde.
  4. Der FDP-Bundesjustizminister Marco Buschmann betonte die Bedeutung der Beschleunigung von Asylverfahren und Asylberufungsverfahren, siehend hinein in eine Zukunft, in der solche Verfahren in weniger als sechs Monaten abgeschlossen werden, um jenen zu helfen, die in Deutschland bleiben dürfen, wie z.B. durch Sprachkurse oder Berufsuchendienste.
  5. In Antwort auf eine vorherige kleine Anfrage des FDP-Landtagsabgeordneten erteilte das Justizministerium Schwerin Daten zu Asylgerichtsverfahren von 2017 bis 2022, was die Notwendigkeit einer Fortsetzung an der Arbeit an der Reduzierung der Durchschnittsdauer administrativer Verfahren für abgelehnte Asylanträge in Mecklenburg-Vorpommern deutlich macht.

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