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Mehr Genehmigungen: Aber wenig neue Windräder in Thüringen

Erneuerbare Energien
Die Sonne geht hinter Windrädern auf.

In Thüringen sind in den ersten neun Monaten dieses Jahres fünf neue Windräder in Betrieb gegangen – drei im Juli und zwei im September. Sie kommen zusammen auf eine installierte Leistung von rund 26 Megawatt, wie aus vorläufigen Zahlen der Fachagentur Windenergie an Land hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Während die Zahl der genehmigten Windräder in diesem Jahr bisher leicht von 20 auf 24 stieg, ging die Zahl der neu in Betrieb genommenen Anlagen deutlich zurück. Von Januar bis Ende September 2022 waren noch 18 Windkraftanlagen mit mehr als 84 Megawatt Leistung im Freistaat as Netz gegangen.

Bei der Zahl der Genehmigungen lag Thüringen gleichauf mit dem Nachbarland Sachsen mit ebenfalls mit 24 per Ende September. In Sachsen-Anhalt waren es dagegen 43 und im mit Thüringen vergleichbaren Rheinland-Pfalz 52 Genehmigungen. Im deutlich größeren Bayern wurden nach den Daten der Fachagentur allerdings nur 7 neue Windräder genehmigt, sechs gingen in Betrieb. Laut Thüringer Energieministerium drehen sich derzeit insgesamt rund 870 Windräder im Freistaat und erzeugen Strom.

In Deutschland insgesamt kam der Ausbau der Windkraft voran. Bis Ende September kamen 518 neue Windräder mit einer Leistung von insgesamt rund 2,4 Gigawatt dazu – das waren bei der Leistung fast 53 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die Bundesregierung hatte vor allem im vergangenen Jahr Regelungen beschlossen, um den Ausbau der erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne zu beschleunigen. 2030 soll bundesweit 80 Prozent des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Quellen kommen, derzeit ist es etwas mehr als die Hälfte.

In Thüringen gilt vor allem die Verfügbarkeit von Flächen als Engpass beim Windkraftausbau. Nach dem Verfassungsgerichtsurteil von 2022, das das Thüringer Verbot von Windkraftanlagen im Wald gekippt hatte, werden jetzt erstmals auch Brachflächen in Thüringens Wäldern in den Blick genommen.

Allerdings müssen die vier regionalen Planungsgemeinschaften zunächst mit der Ausweisung von Windvorranggebieten die rechtlichen Voraussetzungen für den Bau von Windkraftanlagen im Wald schaffen. Etwa 40 Prozent der Waldfläche im Freistaat gehören dem Land. Anreize für mehr Windräder sollen durch das Windkraft-Beteiligungsgesetz geschaffen werden, das derzeit im Landtag liegt.

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