Im Freistaat beginnen im September mehr Menschen eine Ausbildung als vor einem Jahr. Die Bayerischen Handwerkstage (BHT) in München meldeten am Donnerstag knapp 21.000 neue Auszubildende im Handwerk, ein Plus von 1,6 %. Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) meldete knapp 44.000 neue Studierende, ein Plus von 5,3 %. „Das ist ein starkes Signal und ein toller Erfolg für die Ausbildung“, sagte BIHK-Präsident Klaus Josef Lutz.
Trotz der positiven Trends bleibt die Suche nach Auszubildenden für viele Unternehmen düster. Unter Berufung auf Zahlen der Agentur für Arbeit gab das BIHK Ende Juli bekannt, dass in Bayern insgesamt noch 44.426 Ausbildungsplätze unbesetzt seien. Demgegenüber stehen lediglich 14.431 unvermittelte Ausbildungsbewerber. Rein rechnerisch stehen jedem Bewerber, der nicht vermittelt wird, 3 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Im Handwerksgewerbe gibt es den Angaben zufolge noch 10.000 offene Stellen.
Lutz, Präsident des BIHK, sagte, dass gerade im Gymnasium die Berufsorientierung oft zu einseitig in Richtung Studium erfolgt. Etwa jeder fünfte bayerische Auszubildende in der IHK-Region verfügt über eine Hochschulzugangsberechtigung. Craft Days berichtet über viele neue Kontakte, die durch sogenannte Schulhandwerkstage mit weiterführenden Schulen geknüpft wurden.
Die beliebtesten IHK-Berufe in Bayern sind laut BIHK Einzelhandelskaufleute, Fachinformatiker, Vertriebsmitarbeiter sowie Büro- und Industriekaufleute. Insgesamt gibt es in Bayern mehr als 200 IHK-Fachrichtungen für Auszubildende. Im Handwerk stehen 130 Handwerksberufe zur Auswahl.