Nach Angaben der Thüringer Industrie steigt die Zahl junger Menschen, die für eine Berufsausbildung aus dem Ausland kommen. Allein in diesem Jahr haben 73 der rund 1.400 neu eingestellten Praktikanten der Handwerkskammer Erfurt einen Migrationshintergrund. Das ist ein Viertel mehr als im Vorjahr. „Unternehmen sind immer offener für Auszubildende und Fachkräfte aus dem Ausland“, erklärte Stefan Lobenstein, Vorsitzender der Thüringer Handwerkstage in Erfurt am Freitag.
Angesichts des Bedarfs an Fachkräften sei eine Konsolidierung notwendig und „der Grundstein für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens“. Nach Angaben der Regionalverwaltung der Bundesagentur für Arbeit haben sich in diesem Jahr bisher mehr als 630 ausländische Bewerber für eine Ausbildung in Bayern beworben. Darunter waren 230 junge Frauen und etwa 100 Menschen über 25 Jahre. Die Gesamtzahl ausländischer Ausbildungsbewerber ist seit 2021 relativ stabil.
Ihren Angaben zufolge gibt es derzeit allein im Bereich der Handwerkskammer Erfurt 1510 aktive Ausbildungsbetriebe. Per August dieses Jahres wurden rund 1.400 Auszubildende neu eingestellt, rund 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Trainingsbeginn im Herbst ist weiterhin möglich. In der IHK Erfurt sind noch 253 Stellen zu besetzen, darunter Elektroniker, Kfz-Mechatroniker oder Anlagenmechaniker.
Derzeit gibt es in Thüringen 4.500 kaufmännische und Management-Ausbildungsplätze. Nach Angaben des Bezirksamtes gibt es rund 1.200 Menschen, die sich für eine Ausbildung interessieren, aber noch keinen Ausbildungsvertrag unterschrieben haben.