In den Gesundheitsämtern in Thüringen sind nach Problemen in der Corona-Pandemie Schuleingangsuntersuchungen in diesem Jahr voraussichtlich wieder rechtzeitig vor dem Schulstart für Erstklässler möglich. Davon gehen die zuständigen Amtsärzte aus, wie MDR Thüringen am Sonntag unter Berufung auf eine eigene Umfrage unter allen Gesundheitsbehörden der Kommunen berichtete. Wegen der Überlastung der Gesundheitsämter in der Pandemie konnten die Gesundheitschecks für Vorschulkinder in mehreren Landkreisen nur verspätet vorgenommen werden, teilweise wurden sie ganz ausgesetzt.
Wie die Umfrage ergab, sei bei zahlreichen Kindern deshalb erst in der Schule ein erhöhter Förderbedarf festgestellt worden. Teilweise hätten die Ämter eine Zunahme von Übergewicht, Konzentrationsstörungen und Motorikproblemen sowie Sprachdefiziten bei den Kindern bemerkt. In einigen Landkreisen hätten 2022 zudem mehr Eltern als in den vorherigen Jahren ihre Kinder zurückstellen lassen.
Laut dem Thüringer Bildungsministerium seien im vergangenen Jahr 1659 Kinder verspätet eingeschult worden, so viele wie seit 1996 nicht mehr. In diesem Jahr kämen voraussichtlich 18.800 Kinder in die erste Klasse, ähnlich viele wie im vergangenen Jahr.