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Manne Lucha: Die Entfernung zum Krankenhaus spielt keine Rolle

Gesundheitsminister Manne Lucha
Manfred Lucha (Bündnis 90/Die Grünen), Minister für Gesundheit, Baden-Württemberg spricht im Landtag.

Der neue Präsident des Rates der Gesundheitsminister, Manne Lucha, sagte, die Nähe zum nächsten Krankenhaus sei kein entscheidender Faktor für eine gute Versorgung. „Bei der Krankenhausversorgung ist nicht die Entfernung entscheidend, sondern die Qualität und die personellen Ressourcen, um sie umzusetzen“, sagte der baden-württembergische Gesundheitsminister (Grins) der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

Die Zahl der Krankenhäuser im Südwesten ist Jahr für Jahr zurückgegangen. 1990 waren es 317 und 2021 nur noch 246. Im Landkreis Lörrach werden beispielsweise vier Standorte zu einer großen Zentralklinik zusammengeführt. Mit Blick auf die Krankenhausreform und die Situation in Baden-Württemberg sagte Lucha: „Wir sind jetzt schon das Land mit der geringsten Bettendichte.

Lucha sagt, es geht darum, das richtige Angebot am richtigen Ort zu bekommen. „Die romantische Idee eines niedlichen kleinen Krankenhauses, das eine umfassende Grundversorgung sicherstellt, ist ein romantisches Märchen, sowohl in Quantität als auch in Qualität“, sagte er Einkommen, das gute medizinische und pflegerische Leistungen bezahlt.“

Nach den Wünschen von Bund und Ländern wird die deutsche Krankenhauslandschaft grundlegend umgestaltet. Beide Parteien hoffen, in den kommenden Monaten mit einer umfassenden Krankenhausrenovierung beginnen zu können, wobei der erste Gesetzesentwurf noch vor den Sommerferien vorliegen soll. Ein Expertengremium hat empfohlen, dass Kliniken künftig weniger Gelder erhalten sollen, je nach Zahl der Fälle, die sie behandeln. Stattdessen sollen Betten, Personal und gewisse Leistungen stärker honoriert werden. Dadurch soll der finanzielle Druck auf das Heim reduziert werden. Darüber hinaus ist eine weitere Spezialisierung der Klinik geplant.

Die Krankenhausgesellschaft Baden-Württemberg (BWKG) warnt davor, die Krankenhausgröße als entscheidendes Kriterium heranzuziehen. „Das Argument ‚groß ist besser‘, das dem Vorschlag des Expertengremiums offensichtlich zugrunde liegt, erscheint mir ein wenig zu simpel”, sagte BWKG-Vorsitzender Heiner Scheffold. „Große Krankenhäuser” allein führen noch nicht zu einer guten Gesundheitsversorgung und bedürfen erheblicher Kosten Investition. „Krankenhausplanung muss sich an dem Bedürfnis der Menschen orientieren, innerhalb einer angemessenen Zeit Zugang zu wesentlichen und qualitativ hochwertigen Krankenhausleistungen zu erhalten”, sagte Scheffold. „Ich habe meinen Vorschlag bisher zu wenig eingebracht.”

Auch die SPD ist kritisch: „Zur Qualität der Krankenhausversorgung gehört für mich auch die Barrierefreiheit“, sagt Florian Wahl, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Bei Notfällen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und schweren Unfällen ist es wichtig, dass Krankenwagen und Notärzte rechtzeitig eintreffen. Auch deutlich längere Autofahrten als 30 Minuten sind aufgrund der Standardbehandlung nicht zumutbar. „Der Weg zum nächsten Kreißsaal sollte nicht weiter sein“, sagte Val.

Lucha leitete das diesjährige Gesundheitsministertreffen (GMK). Minister aus den Bundesländern treffen sich dort zum Gedankenaustausch. Am Montag fand das erste digitale Meeting statt. Auf der Agenda der Minister stehen die Krankenhausreform, die EU-Medizinprodukteverordnung und die Bedarfsplanung im Bereich Kinderärzte.

In Stuttgart sagte Lucha am Montagabend nach der Krankenhausreform, es gebe viel Konsens über die Krankenhausreform. „Die Agenda steht.“ Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) versicherte den Ländern bei dem Treffen, zeitnah Vorschläge zur Koordinierung der verbleibenden Corona-Maßnahmen vorzulegen.

Auch die Gesundheitsminister der Länder drängen darauf, den Zertifizierungsprozess für Medizinprodukte in der EU zu vereinfachen. Schon jetzt gebe es einen Engpass für das selten eingesetzte Medikament, kritisierte Lucha nach der Umstellung. «Der Zertifizierungsprozess für Medizinprodukte in der EU ist noch zu langwierig, zeitaufwändig und teuer. Das gefährdet die Versorgung der Menschen», sagt Lucha. Dabei gehe es vor allem um Nischenprodukte wie Säuglingsherzkatheter, die in Kleinserien produziert und in speziellen Zielgruppen eingesetzt werden, so Lucha. Diese Nischenprodukte erfordern finanzielle Anreize, um den Anbietern Sicherheit für den klinischen Prozess zu geben. Lucha sagte, es sei dringend notwendig, dass die Bundesregierung den Druck auf Brüssel erhöhe, damit die EU die Rahmenbedingungen für Nischenprodukte verbessere.

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