Vor dem Landgericht Mainz hat der Prozess gegen einen Mann begonnen, der sich angeblich einen Fluchtwagen beschafft haben soll, der zur Demontage eines Geldautomaten diente. Dabei geht es um die geplanten und vollzogenen Taten der Bankfilialen in Höhr-Grenzhausen im Westerwald, Gensingen in Rheinhessen und Daun in der Eifel im Januar und Februar vergangenen Jahres. Der Sachschaden war beträchtlich, die Beute betrug jedoch nur 2.960 Euro.
Der 20-jährige Mann, der derzeit auf der Mainzer Werft steht, soll das Fahrzeug gemietet haben, mit dem die Täter eintrafen und flohen. Er wurde wegen Beihilfe zum Diebstahl und Verursachen einer Explosion im Jugendgericht des Magistrates Court angeklagt. Der Mann selbst gab vor Gericht an, dass er das Auto für den Haupttäter in Mülheim an der Ruhr erst besorgt habe, als er den Geldautomaten in Daun abbauen wollte. Der 20-Jährige behauptete, mit den anderen Fällen nichts zu tun zu haben.
Die Anklageschrift besagt, dass die Sprinklerbande organisiert worden sein soll, bevor Anfang Januar das erste Verbrechen begangen wurde. Im Fall Höhr-Grenzhausen sollen die Täter drei Sprengstoffpakete an einen Geldautomaten einer Sparkasse geklebt und ferngezündet haben. An Maschinen und Gebäuden entstand ein Sachschaden von 750.000 Euro, außerdem erbeuteten die Täter hier 2960 Euro. Der 20-jährige Angeklagte aus Mainz wurde im Juli 2022 in den Niederlanden festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert.