Die Staatsanwaltschaft hat nach dem Angriff auf einen zehnjährigen ukrainischen Jungen in Einbeck ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten Totschlags durch einen unbekannten Mann eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft sagte am Freitag, der Mann habe den Jungen angeblich über das Brückengeländer geworfen und ihn verletzt. Der Junge war mit mehreren anderen Kindern aus der Ukraine auf der Brücke in der Kleinstadt Notteim gewesen. Der Unbekannte soll sich auf Russisch darüber beschwert haben, dass die Kinder Ukrainisch sprachen. Er brachte sie dazu, Russisch zu sprechen. Den Ermittlungen zufolge soll der Mann gesagt haben, dass „die Ukraine einen Krieg begonnen hat“.
Wie die Ermittler weiter berichteten, soll der Mann zunächst einem der Mädchen der Gruppe die Haare ausgerissen haben. Anschließend soll er den zehnjährigen Jungen gepackt und über ein Brückengeländer geworfen haben. Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, schlug der Junge zunächst auf die Eisenträger ein, die unterhalb des Brückengeländers angebracht waren. Der Junge erlitt Kopf- und Fußverletzungen.
Dann fiel der Junge zwischen den Eisenbalken in den Kanal. Als der Zehnjährige dort lag, soll der Täter eine Glasflasche nach ihm geworfen haben. Berichten zufolge traf die Flasche den Jungen an der rechten Schulter. Anschließend flüchtete der Mann.
Die Kinder benachrichtigten daraufhin ihre Eltern. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, der Junge sei nicht ernsthaft verletzt worden. Er wurde nach einer Behandlung im Krankenhaus entlassen.
Die Staatsanwaltschaft bewertete den Angriff vom Samstag als politisch motiviert. Die Polizei sucht nach dem Täter und bittet Zeugen um Hinweise. Der Tatverdächtige wird als zwischen 40 und 45 Jahre alt beschrieben und trug ein blaues T-Shirt, eine schwarze Mütze und Jeansshorts.