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„male.young.refugee“ steht für „unsichtbare“ Flüchtlinge

Welche Schritte würden Sie unternehmen, wenn junge Flüchtlingsmänner durch besonders riskantes Verhalten auffallen? Ein Projekt liefert die Antwort.

Drei junge Männer tranken jeweils eine Tasse Tee im Cafeteriabereich der Notunterkunft. Foto.aussiedlerbote.de
Drei junge Männer tranken jeweils eine Tasse Tee im Cafeteriabereich der Notunterkunft. Foto.aussiedlerbote.de

Projekt - „male.young.refugee“ steht für „unsichtbare“ Flüchtlinge

Junge männliche Flüchtlinge mit Alkohol- und Drogenabhängigkeit werden in Baden-Württemberg weiterhin eine besondere Betreuung erhalten. Nach Angaben des Sozialministeriums wurde das Demonstrationsprojekt „male.young.refugee“ bis Ende 2024 verlängert. An den vier Standorten Esslingen, Friedrichshafen, Deisau und Ulm wird diese Gruppe von Fachkräften betreut, die jedoch keine ausreichende Betreuung erhalten und von der Jugendhilfe nicht ausreichend unterstützt werden.

Esslingen Projekterfahrung

In Esslingen beispielsweise betreuen Alexandra Vogel vom Projekt „Yalla Salim“ und eine Kollegin aus der Jugendarbeit mit Migrationshintergrund Jugendliche im Alter von 14 bis 27 Jahren. Die beiden Wörter stammen aus dem Arabischen und bedeuten „sich beeilen“ (Yalla), während Salim „Gesundheit“ bedeutet. „Was oft passiert, ist, dass junge geflüchtete Männer sehr motiviert sind, hierher zu kommen, dann aber oft Ablehnung und Rassismus erleben. Es gibt viele Dinge, bei denen die Motivation irgendwann nachlässt.“

Dieses Jahr hätten wir mit 80 Flüchtlingen Kontakt gehabt, sagte Vogel. „Eine Sache ist, dass wir Ratschläge geben. Die andere Sache ist, dass wir Öffentlichkeitsarbeit und Straßenarbeit machen. Wir gehen auf die Straße und sehen, wo die jungen Leute sind, und dann reden wir mit ihnen und teilen ihnen die Ratschläge mit, die wir geben.“ sagte Vogel. Der Jugendverband der Stadt Esslingen ist Träger des Projekts. Die Beratung durch das Amt umfasst in der Regel das Ausfüllen eines Antragsformulars, die Abgabe einer Stellungnahme und ggf. die Begleitung des Flüchtlings zum Gericht.

Straßenrede

Betreuer treffen junge Menschen in Parks oder auf Bahnhofsvorplätzen. Die Präsentation beinhaltete eine Präsentation des Projekts. „Dann stellten einige Leute Fragen und führten ein Gespräch, andere machten klar, dass sie es nicht tun wollten. Und dann gingen wir weiter“, sagte Vogel. „Insgesamt haben wir eine positive Erfahrung gemacht.“ Junge Menschen haben oft Fragen zum Alltag. „Sie wollen über Dinge reden, die sie nicht an die Schwere des Alltags erinnern: Arbeit, Arbeit, Flucht.“

Motivation und Leistung

Vogel hält es auch für wichtig, dass sich das Pflegepersonal stärker auf die Personalressourcen konzentriert. Wenn Sie wissen, was sie in ihrem Land bereits tun, können Sie ihnen auf dieser Grundlage ein Angebot unterbreiten. Es geht darum herauszufinden, wo junge Menschen Erfolgserlebnisse haben. „Das soziale Umfeld, die Sprache, die Wohnverhältnisse, die Struktur des täglichen Lebens – wenn diese Aspekte berücksichtigt werden, glaube ich, dass es vielen Menschen helfen wird, hier besser zu bleiben und ein gutes Leben aufzubauen.“

Laut Sozialminister Manne Lucha (Grüne) zielt das Projekt „male.young.refugee“ auf Gruppen ab, die für bestehende Hilfs- und Beratungsangebote oft kaum sichtbar sind.

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Quelle: www.stern.de

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