Nach dem versuchten Brandanschlag auf die Synagoge in der Berliner Brunnenstraße hat eine von Nachbarn organisierte Initiative eine Mahnwache gegen Antisemitismus abgehalten. «Da wir selbst in dieser Nachbarschaft leben, fühlen wir uns dringend verpflichtet, uns dem antisemitisch motivierten missglückten Brandanschlag von heute Morgen sowie Antisemitismus generell entschieden entgegenzusetzen», sagte die Versammlungsleiterin, Sonja Kloevekorn, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwochabend.
Nach Angaben der Polizei hatten zwei vermummte Unbekannte in der Nacht zum Mittwoch Brandsätze in Richtung der Synagoge geworfen, die das Gebäude jedoch nicht erreichten. Dort ist neben einer Synagoge eine jüdische Kita untergebracht. «Die Flaschen schlugen auf dem Gehweg auf und zerbrachen. Dabei erloschen die Feuer.» Auf dem Gehweg sei allerdings ein kleines Feuer ausgebrochen.
Zur Mahnwache erschienen nach Angaben der Veranstalter und der Polizei zwischen 50 und 60 Menschen. Damit wollten sie eigenen Angaben nach Solidarität mit der jüdischen Gemeinde sowie den jüdischen Nachbarn ausdrücken. Kloevekorn sagte, man nehme nicht hin, dass jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie jüdische Einrichtungen «in unserer offenen Gesellschaft angegriffen werden».