Der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Klaus Ruhe Madsen (CDU) warf dem Bundesverkehrsministerium vor, deutsche Flugtickets abgefangen zu haben. Dass Verkehrsminister Volker Weising (FDP) nur Ressortleiter ohne Mandat zu einer Sondersitzung der Ressortleiter entsandte, „zeigt den mangelnden Willen der Bundesregierung, die Tarife nach diesem Jahr auf 49 Euro festzulegen“. Das sagte Madsen am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.
Ein überparteilicher Kanton hat sich nach Angaben des Kieler Verkehrsministeriums öffentlich dafür ausgesprochen, dass Bund und Länder bis 2024 die Hälfte der Nahverkehrskosten übernehmen. Derzeit haben beide Parteien für dieses Ticket jeweils 1,5 Milliarden Euro eingesammelt. Der Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) geht jedoch davon aus, dass die Gesamtkosten aufgrund steigender Preise ab 2024 etwa 4 Milliarden US-Dollar erreichen werden. Die Beratungen von Bund und Ländern fanden am Donnerstag per Videokonferenz statt.
„Die Staaten werden bereit sein, eine halbe Milliarde Dollar zusätzlich beizutragen, wenn die Bundesregierung dasselbe tut“, sagte Madsen. Wenn Wissing seinen ursprünglichen Vorschlag nicht weiterverfolgen will oder kann, muss sich der Chef mit der Angelegenheit befassen. „Es ist daher an der Zeit, dass die Bundeskanzlerin und der Finanzkanzler jetzt die Zukunft der deutschen Tarife besser klären.“
Wie Madsen sagte, wollen auch die Landesverkehrsminister den Weg für ein bundesweites Solidaritätssemester ebnen Fahrpreis. „Wenn die Hochschulen nachziehen, können Studierende bundesweit öffentliche Verkehrsmittel für weniger als 30 Euro im Monat nutzen.“ Doch die Bundesregierung habe diesbezüglich bislang keine Bereitschaft gezeigt.