Aachens Polizeipräsident Dirk Weinspach bezeichnete den Polizeieinsatz 2018 im Hambacher Forst als sinnlos und warf der damaligen schwarz-gelben Landesregierung einen kriminellen Fehler vor. „Ein großes Problem für uns ist, dass wir aufgrund des politischen Drucks früher als geplant vorankommen müssen, was unserem Plan widerspricht“, sagte er der Aachener Zeitung. Der Einsatz sei „rechtlich gerechtfertigt, die Ergebnisse aber bedeutungslos“.
„Wenn es so läuft, wie wir es wollen, haben wir sechs bis acht Wochen Zeit, wir sind bei dieser Mission gut aufgestellt und besser vorbereitet“, sagte er Ende September ., sagte der pensionierte Weinspach. Unter politischem Druck sei der Einsatz vorgezogen worden und es habe weder Zeit für die Vorbereitung gegeben, noch sei er nötig gewesen.
Darüber hinaus sei man damals auch bereit gewesen, auf die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts zu warten, „und auf absolut unbestreitbaren Rechtsgrundlagen zu handeln“, sagte Winspach. Wenige Wochen nachdem die Beseitigung der Baumhäuser im Wald einer der größten Polizeieinsätze in NRW war, ordnete das OVG einen vorläufigen Stopp der Aufräumarbeiten an. Kurz darauf kehrten die Aktivisten in den Hambacher Forst zurück. Im Kohlekompromiss beschlossen die Politiker schließlich, die Wälder zu schützen.
Es taten ihm die Kollegen sehr leid, die unter schwierigsten Bedingungen aufräumten und es hinterher nicht wussten. „Jemand hat Molotowcocktails auf sie geworfen, jemand hat Scheiße auf sie geworfen – jetzt wollen sie wissen, warum und wofür“, sagte Winspach.
„Ich persönlich bin froh, dass der Hambacher Forst geschützt wird“, sagte auch Weinspach. Auch er persönlich würde die Evakuierung von Lützerath gerne vermeiden, aber aus rechtlichen Gründen ist dies unumgänglich.