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Lufthansa bricht Anteilsverkauf an Wartungssparte ab

Pläne, einen Teil der Lufthansa-Wartungstochter zu verkaufen, werden nicht mehr berücksichtigt. Der Sektor profitiert von einer Krise, die vielen Fluggesellschaften Probleme bereitet hat.

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In der Triebwerksüberholungswerkstatt der Lufthansa Technik AG arbeiten Mitarbeiter an einer Flugzeugturbine. Foto.aussiedlerbote.de

Luftverkehr - Lufthansa bricht Anteilsverkauf an Wartungssparte ab

Lufthansa möchte alle Wartungsabteilungen behalten. Das Unternehmen kündigte an, die Pläne zum Verkauf einer Minderheitsbeteiligung an Lufthansa Technik nicht mehr fortzusetzen. Stattdessen sollten die in den letzten Monaten entwickelten Wachstumspläne eigenständig umgesetzt werden. Abteilungsleiter Sören Stark sprach von „sehr ehrgeizigen Zielen für die kommenden Jahre“.

Eigentlich will sich der Konzern stärker auf seine Fluggesellschaften und damit auf sein Kerngeschäft konzentrieren und plant daher einen teilweisen Verkauf seiner Wartungseinheit. Nach früheren Angaben von Bloomberg ist mindestens ein Fünftel der Aktie im Spiel. Der gesamte Sektor hat einen Wert von rund 8 Milliarden Euro.

Finanzinvestoren sollen bereits im Frühjahr Interesse bekundet haben. Für die aktuelle Wende gibt es gute Gründe: Lufthansa Technik spricht von Veränderungen in der Triebwerksmarktentwicklung, die dem Unternehmen neue Perspektiven eröffnen.

Detlef Kayser, Aufsichtsratsvorsitzender der Maintenance Company, erklärte, dass der strategische Wert der Lufthansa Technik als Teil des Konzerns angesichts der anhaltenden Herstellerprobleme in diesem Bereich deutlich gestiegen sei. Das Management geht davon aus, dass die Nachfrage nach Triebwerksreparatur- und -überholungsleistungen dauerhaft steigen wird. Neben der steigenden Zahl älterer Triebwerke, die in den Flugbetrieb gehen, ist auch die höhere Wartungsintensität neu entwickelter Triebwerke einer der Gründe für diese Situation.

Hilfe bei Motorproblemen

Der Triebwerkshersteller Pratt & Whitney hat diesen Sommer nach einem massiven Rückruf seiner Getriebefan-Triebwerke Probleme. Nach bisherigen Angaben verfügt die Lufthansa über mehr als 60 Getriebefan-Flugzeuge. Vorstandsvorsitzender Carsten Spohr sagte Anfang November, dass im Rahmen des Rückrufs konzernweit 146 Turbinen inklusive Ersatztriebwerken repariert werden müssten. Mit Hilfe von Lufthansa Technik hofft er, die Wartungszeit deutlich reduzieren zu können. Aber auch als Wartungsdienstleister für andere Fluggesellschaften könnte die Einheit von der Triebwerkskrise profitieren.

Mit ihrem Wachstumsplan „Ambition 2030“ will Lufthansa Technik nun voranschreiten und profitabler werden. Das Unternehmen kündigte an, umfangreiche Investitionen in sein Kerngeschäft zu tätigen. Der Standort muss erweitert werden. Darüber hinaus ist geplant, zügig eine weitere Fabrik in Europa zu bauen, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. Auch die internationale Präsenz kann durch Akquisitionen ausgebaut werden. Auch Lufthansa Technik plant, ihr digitales Geschäftsmodell auszubauen.

Gleichzeitig soll Lufthansa Technik in diesem Jahr deutlich wachsen. Im vergangenen Jahr beschäftigte das Unternehmen weltweit rund 22.000 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von knapp 5,6 Milliarden Euro. Dies entspricht rund 17 % des Gesamtumsatzes der Lufthansa Group. Lufthansa Technik will im Jahr 2023 einen Umsatz von mehr als 6 Milliarden Euro erzielen.

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Quelle: www.stern.de

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