Der Neubrandenburger Autozulieferer Webasto Thermo & Comfort SE ist für seinen neuen Hochvoltheizer HVH mit dem Ludwig-Bölkow-Technologiepreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet worden. Die Juroren würdigten damit die erfolgreichen Bemühungen des Traditionsunternehmens, sich in einer sich drastisch wandelnden Leitbranche wie dem Automobilbau weiter zu behaupten. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis für neuartige Produkte oder Verfahren, den das Wirtschaftsministerium und die Industrie- und Handelskammern des Landes seit 2003 gemeinsam ausloben, wurde am Donnerstag in Greifswald vergeben.
Webasto habe frühzeitig den Transformationsprozess von der Verbrennungs- zur Elektromobilität eingeleitet und mit wirtschaftsnaher Forschung und Entwicklung den Grundstein für eine neue Heizungstechnologie gelegt, erklärte Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte (SPD) anlässlich der Preisverleihung. Das neue Heizsystem für Elektrofahrzeuge sei ein Paradebeispiel für die Innovationsfähigkeit der Unternehmen im Land und die gute Kooperation zwischen Wirtschaft und Forschung. «Mit dem neuen Geschäftsfeld Hochvoltheizer konnten bisher bei Webasto in Neubrandenburg bereits 150 Industriearbeitsplätze in der Elektromobilitätstransformation gesichert und zum Teil neu geschaffen werden», berichtete Schulte.
Der Technologiepreis des Landes erinnert an Ludwig Bölkow (1912-2003). Der in Schwerin geborene Flugzeugpionier war Mitbegründer von Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB), einem Vorläufer des europäischen Luft-, Raumfahrt- und Rüstungskonzerns Airbus. Laut Schulte soll der Ludwig-Bölkow-Technologiepreis Unternehmen ermutigen, ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu intensivieren. Für die diesjährige Verleihung waren nach Kammerangaben 19 Bewerbungen eingegangen.
Das 1901 im baden-württembergischen Esslingen gegründete Unternehmen Webasto zählt nach eigenen Angaben mit seinen heute 50 Standorten zu den 100 größten Automobilzulieferern weltweit. Die Produktionspalette umfasst unter anderem Dächer sowie Heiz- und Kühlsysteme für Fahrzeuge. 1990 übernahm der Konzern den früheren DDR-Betrieb Sirokko in Neubrandenburg und ließ dort zunächst kraftstoffbetriebene Heizsysteme bauen, die nun zunehmend durch Elektroheizungen abgelöst werden.
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