Erdgas ist am Montag zum ersten Mal über das Terminal für verflüssigtes Erdgas (LNG) von Lubminer in das Gasnetz eingetreten. Nach vorläufigen Angaben des Netzbetreibers war dies zunächst ein relativ geringer Betrag. Stephan Knabe von der Deutschen Regas, die das Terminal betreibt, bestätigte den Start am Montag. Im Rahmen des zuvor genehmigten Probebetriebs wird er mit ca. 20 % des tatsächlichen Inputs investiert. Er hat angekündigt, dass im Rahmen der Tests auch Gas ins Netz gelangen kann.
Die eigentliche Betriebserlaubnis wird dem Unternehmen am Samstag übergeben. Auch Bundeskanzler Olaf Schulz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sowie Bundeskanzlerin Manuela Schwesig und Schweriner Umweltminister Thiel Backhaus (Till Backhaus) sollen das Amt übernehmen.
“Die Tests sind im Wesentlichen abgeschlossen”, sagte Nabe. Nach der Genehmigung kann der Betrieb ohne zuvor geltende Einschränkungen aufgenommen werden. Zunächst einmal handelt es sich nicht um eine formale Routineoperation, sondern um eine Art Zwischenstufe. Bestimmte Werte müssen erst ermittelt und gemeldet werden, bevor der tatsächliche Normalbetrieb bescheinigt werden kann.
Das Empfangsterminal von Lubmin wird zunächst eine elektrische Kapazität von bis zu 5,2 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr haben. An Land haben die vom Bund initiierten Bauarbeiten für ein weiteres Terminal bei Lubmin begonnen. Bis zum Winter 2023/2024 soll es fertig sein.
Lumin ist nach dem niedersächsischen Wilhelmshaven die zweite Empfangsstation in Deutschland, die verflüssigtes Erdgas wieder in den gasförmigen Zustand überführt und in das Gasnetz einspeist. Ein Terminal in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein steht kurz vor der Eröffnung. Um Engpässe in der russischen Gasversorgung auszugleichen, setzt Deutschland stark auf LNG per Schiff und baut zügig eine eigene Importinfrastruktur auf.