Betrüger versuchten, über ein angebliches Schock-Telefonat 70.000 Euro von einem Rentnerehepaar in Lübeck zu erpressen. Das Paar war jedoch nicht einverstanden – und die Polizei nahm einen Verdächtigen fest. Polizei und Staatsanwaltschaft berichteten am Freitag, dass mehrere Personen versucht hätten, die 71-jährige Frau am Telefon davon zu überzeugen, dass ihr Sohn einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Um eine Gefängnisstrafe für ihren Sohn zu vermeiden, forderten sie am Mittwoch von der älteren Frau eine Kaution in Höhe von 70.000 Euro.
Aus den Informationen geht hervor, dass die 71-jährige Frau und ihr 72-jähriger Ehemann überhaupt keinen Sohn haben. Offenbar stimmte der Anrufer dem Deal jedoch zu und übergab die Gelder wie vereinbart. Auch die von ihrem Mann verständigte Polizei begleitete sie. Ein 28-jähriger mutmaßlicher Geldbote versuchte zu fliehen, wurde aber nach kurzer Verfolgung festgenommen.
Es wurde ein Haftbefehl gegen sie wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs und Bandenbetrugs erlassen. Die Frau wird derzeit in der Justizvollzugsanstalt Lübeck festgehalten.