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Londoner Polizist droht lange Haft wegen Vergewaltigungen

Prozess
Demonstranten von Women Against Rape & Women of Colour Global Woman's strike versammeln sich vor dem Southwark Crown Court vor der Strafmaßverkündung im Fall eines Londoner Polizisten, der wegen der Vergewaltigung etlicher Frauen angeklagt ist.

Wegen zahlreicher Vergewaltigungen drohen einem Londoner Polizisten Jahrzehnte hinter Gittern. Der 48-Jährige habe seine Macht ausgenutzt, um mehrere Frauen gewaltsam und brutal zu missbrauchen, sagte Staatsanwalt Tom Little am Montag vor Gericht in der britischen Hauptstadt.

«Wenn er die Gelegenheit dazu hatte, nutzte er sie, um die Opfer zu vergewaltigen, sexuell zu missbrauchen oder sie angreifen und/oder sie demütigen», sagte Little. Es habe sich um systematischen Missbrauch gehandelt. Dabei habe es keine Rolle gespielt, ob er mit den Frauen in einer längeren Beziehung war oder sie seit kurzem kannte.

Der Angeklagte hatte im Januar etliche Taten über einen Zeitraum von fast 20 Jahren zugegeben. Er gilt als einer der schwerstkriminellen Serienvergewaltiger der jüngeren britischen Geschichte. Das Strafmaß wird an diesem Dienstag erwartet.

Der Polizist soll einige seiner Opfer gedemütigt haben, indem er sie in einem kleinen Stauraum einsperrte oder auf sie urinierte. Die Frauen schüchterte er der Anklage zufolge mit seinem Polizeiausweis ein. Der Mann flog erst auf, als eine Frau ihn 2021 anzeigte. Daraufhin meldeten sich weitere Opfer. Die Ermittler schließen nicht aus, dass der Polizist noch viel mehr Taten als eingeräumt verübte.

Der 48-Jährige wurde im Laufe seiner Karriere mehrmals überprüft, aber durfte stets weiterarbeiten. Die Londoner Polizei entschuldigte sich dafür. Das Innenministerium ordnete an, dass alle Polizeien im Land die Daten ihrer Beamten mit Polizeidatenbanken abgleichen müssen. Der Fall erinnert an den Mord an der Londonerin Sarah Everard, die im März 2021 von einem Beamten der Metropolitan Police mit Hilfe seines Dienstausweises entführt, vergewaltigt und getötet worden war.

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