Nach tagelanger Fahndung hat die britische Polizei einen Terrorverdächtigen festgenommen, der aus einem Londoner Gefängnis geflohen ist. Beamte nahmen den 21-Jährigen am Samstag kurz vor 11 Uhr (Ortszeit) im Londoner Stadtteil Chiswick fest, wie die Metropolitan Police mitteilte.
Die Polizei hatte ihre Suche zuvor auf das wohlhabende Viertel im Südwesten der Hauptstadt konzentriert, nachdem es dort Berichte über Sichtungen gegeben hatte.
Die Verhaftungen bildeten den krönenden Abschluss einer dreiwöchigen Verhaftungswelle. Auch die Sicherheitskontrollen in Häfen und Flughäfen wurden im Zuge der massiven Durchsuchungen an diesem Tag deutlich verschärft. Der Mann floh am Mittwochmorgen aus dem Wandsworth-Gefängnis im Südwesten Londons.
Regierung kündigt Untersuchung an
Wie der Ex-Soldat, der beschuldigt wurde, Bombenattrappen auf einem schockierenden Militärstützpunkt platziert zu haben, unbemerkt davonkam. Die Regierung kündigte eine eingehende Untersuchung an.
Der Fall verdeutlicht die Spannungen im britischen Strafrechtssystem. Viele Gefängnisse sind bereits überfüllt. Hinzu kommen Probleme wie Personalmangel, hohe Krankheitsraten und hohe Fluktuationen. Auch zahlreiche Gebäude, teilweise aus dem 19. Jahrhundert, gelten als veraltet. Der Schriftsteller Oscar Wilde wurde wegen seiner Homosexualität verfolgt und im Wandsworth-Gefängnis inhaftiert. Zuletzt saß auch der ehemalige deutsche Tennisstar Boris Becker im Gefängnis.