Präsident Torsten Kracht vom Fußball-Viertligisten 1. FC Lokomotive Leipzig hat die Vorfälle beim Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt scharf verurteilt. Er forderte zudem Konsequenzen für die Verantwortlichen. «Wie kann man so bekloppt sein, Böller auf unsere eigenen Fans im Rollstuhl und auf Balljungen aus unserer U17 zu werfen? Sorry, aber da erwarte ich auch von den Fans, die da drumherum stehen, eine entsprechende Reaktion, dass sie die Übeltäter zur Verantwortung ziehen», sagte Kracht der «Leipziger Volkszeitung» (Montag). Bei Ausschreitungen waren rund um die Partie zwei Gäste-Fans schwer verletzt worden. Das Spiel musste wegen Böller-Würfen unterbrochen werden.
Unmittelbar nach Spielende sprach der ehemalige Frankfurt-Profi Kracht noch von einem «gesellschaftlichen Problem» und wehrte sich gegen eine «Pauschalverurteilung». Doch mit etwas Abstand und der ersten Aufarbeitung der Krawalle nach Spielende mit zwei schwer verletzten Eintracht-Fans wurde der ehemalige DDR-Nationalspieler deutlicher. Er sei wütend auf die «Handvoll, die wir natürlich hier rausbekommen müssen».
Wie laut Polizeibericht erst nach dem Spiel bekannt wurde, waren zwei Fans der Gäste von zwei unbekannten mutmaßlichen Lok-Fans attackiert worden. Ein 25 Jahre alter Eintracht-Anhänger musste in einem Krankenhaus stationär behandelt werden. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.
Fußball-Bundesligist Frankfurt hatte sich in der Erstrunden-Begegnung beim Regionalligisten mit 7:0 durchgesetzt. Die Partie musste in der 73. Minute wegen Böller-Würfen unterbrochen werden. Weiterhin werde nach dem Wurf von Pyrotechnik aus einem Heimblock in Richtung der davor sitzenden Rollstuhlfahrer wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion ermittelt, hieß es in der Mitteilung der Polizei. Gegen einen 31-Jährigen laufen Ermittlungen nach einer Attacke auf zwei Polizeibeamte.