Im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg hilft im Südwesten nun eine zentrale Koordinierungsstelle bei der Aufklärung antisemitischer Straftaten. Die Stelle beim Landeskriminalamt (LKA) sei bereits unmittelbar nach den ersten Hamas-Angriffen auf Israel eingerichtet worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Mittwoch in Stuttgart. Seitdem habe man eine niedrige zweistellige Zahl antisemitischer Taten und antiisraelischer Aktionen im Land registriert. Überwiegend geht es demnach um geschändete Flaggen. Zuvor hatte der Südwestrundfunk (SWR) berichtet.
Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas vor mehr als einer Woche ist es in Baden-Württemberg immer wieder zu antisemitischen Vorfällen gekommen: In Stuttgart und anderen Städten im Land hatten Täter unter anderem Israel-Flaggen von Fahnenmasten gerissen, angezündet oder mit Eiern beworfen.
2022 gab es in Baden-Württemberg 245 antisemitische Straftaten. Der überwiegende Anteil dieser Taten war dem jüngsten Sicherheitsbericht zufolge rechtsmotiviert. In den vergangenen Jahren hat das Land nach früheren Angaben des Innenministeriums mehrere Millionen Euro in den Schutz von Synagogen investiert – zum Beispiel in die Unterstützung von Sicherheitskräften.