Linksfraktion diskutiert über Auflösung
Fraktionen im Bundestag diskutieren über ihre Zukunft nach dem Abgang von Sahra Wagenknecht und neun weiteren linken Abgeordneten. Es wird erwartet, dass die Fraktion in den kommenden Wochen aufgelöst wird und die Linke als Fraktion ohne Wagenknecht im Bundestag verbleibt.
Wann genau dies geschah, ist umstritten. Wagenknecht und ihre Anhänger konnten nach der Trennung eine eigene Gruppe gründen.
Der frühere Fraktionsvorsitzende bestätigte vor rund zwei Wochen die Bildung der „Allianz Sarah Wagenknecht“, die eine eigene Partei im Parlament werden soll. Anfang 2024. Laut Umfragen wird dies ein enormes Wählerpotenzial haben. Es lässt sich schwer abschätzen, ob die Veranstaltung in vollem Umfang genutzt werden wird, insbesondere angesichts der Tatsache, dass die Programmierung und die Personen für zukünftige Zusammenkünfte offen sind. Jüngsten Umfragen zufolge liegt die Unterstützung der Linken bei etwa 4 Prozent. Sie hofft auf ein Comeback, nachdem ihre anhaltende Fehde mit Wagenknecht beendet ist.
Mehr als 100 Mitarbeiter sind besorgt
Für die Linksfraktion, die derzeit 38 Mitglieder zählt, ist die Zersplitterung ein Problem: Ohne Wagenknecht und ihren Vizepräsidenten wird es sie nicht mehr geben ausreichende Mittel vorhanden sein, um die Mindestgröße von 37 gewählten Vertretern zu erreichen. Als Fraktion haben Abgeordnete weniger Rechte als in Fraktionen. Auch die staatliche Unterstützung würde reduziert. Das dürfte für viele der über 100 Mitarbeiter des Konzerns nicht akzeptabel sein. Um kurzfristige Entlassungen zu vermeiden, forderten Wagenknecht und ihre Anhänger, vorerst in der Fraktion zu bleiben.
Dies wird jedoch wahrscheinlich nur von kurzer Dauer sein, da beide Seiten des politischen Tischtuchs zwischen den beiden Parteien zerschnitten wurden. „Mir ist völlig bewusst, dass dies sicherlich keine nachhaltige Situation ist“, sagte Parteichefin Jenny Wisler am Montag. „Wir müssen jetzt so schnell wie möglich einen Übergang schaffen“, sagte ihre Fraktionskollegin Susanne Ferschl. „Diese Fraktion ist endgültig tot.“
Die Frage ist nun, wann und wie die Entscheidung zur Auflösung der Fraktion fällt. Wenn nämlich eine Mehrheit der Fraktion den Verbleibswunsch Wagenknechts und seiner Anhänger ablehnt, steht die Sache auf dem Spiel. Das könnte bereits am Dienstag dieser Woche geschehen, wahrscheinlicher ist jedoch eine Abstimmung am 14. November. Die Parteispitze hofft, das Problem noch vor dem Europäischen Parteitag am 17. November in Augsburg klären zu können.
Zwei Parteien konkurrieren
Der frühere Parteichef Bernd Riexinger sagte vor wenigen Tagen dem RedaktionsNetzwerk Deutschland: „Selbst mit den besten Absichten der Welt wäre es auch unvorstellbar, dass wir das tun würden.“ Leute wieder in diese Gruppe aufzunehmen, die so gespalten sind, dass sie die Gruppe im Januar mit einem Knall wieder verlassen. Das wäre lächerlich.“
Fraktionschef Dietmar Bartsch kündigte an, dass die Linksfraktion „Entscheidungen souverän treffen“ werde und ruhig“. Bach kritisierte Wagenknechts Parteipläne scharf und bezeichnete ihn als politischen Rivalen. Die künftige Wagenknecht-Partei plant, an der Europawahl 2024 teilzunehmen. Es ist unklar, ob sie auch bei den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen im nächsten Jahr antreten wird.
Quelle: www.bild.de