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Links: Die Verfassungsschutzkommission muss ihre Arbeit erledigen

Thüringer Landtag
Steffen Dittes (Die Linke), Fraktionschef, spricht im Plenarsaal des Thüringer Landtag.

Trotz wiederholter Misserfolge beim Versuch des Landtagsausschusses, die Kontrolle über den Thüringer Verfassungsschutz zu übernehmen, will die Linke es noch einmal versuchen. Steffen Dieters, Vorsitzender der Erfurter Linksfraktion, sagte der dpa, der Ausschuss müsse seine Arbeit aufnehmen. „Ich denke, das muss so sein.“ Wenn in dieser Legislaturperiode kein sogenannter parlamentarischer Kontrollausschuss per Gesetz eingerichtet wird, wird es nach der nächsten Landtagswahl 2024 zumindest eine vorübergehende Zeit geben, in der es keine parlamentarische Kontrolle geben wird Inlandsgeheimdienst im Freistaat

Dieters zeigt sich offen, ob auch die Linke bereit ist, etwa durch die Übergabe aktuell vakanter Ratsmandate an die Grünen. „Die Gruppe wird rechtzeitig zur nächsten Plenarsitzung eine Entscheidung treffen“, sagte er. Allerdings sei es „einigermaßen absurd“, dass die CDU, deren Fraktion die größte im Bundestag ist und der auch Thüringens Kanzler Bodo Ramelo angehört, die Linke aus der Kontrolle des Schutzamtes ausschließen will.

Der Thüringer Verfassungsschutz wird derzeit von den in der vergangenen Legislaturperiode gewählten Mitgliedern kontrolliert. In der laufenden Legislaturperiode ist der Ausschuss noch nicht gesetzeskonform besetzt. Als Kandidaten für den Kontrollrat hat die Linke die Innenpolitiker Sascha Bilay, Dittes und zuletzt die Abgeordnete Anja Müller nominiert. Beide verfehlten die erforderliche Zweidrittelmehrheit.

Die Linke warf der CDU einen Verstoß gegen die Vereinbarung vor, indem sie nicht für frühere Kandidaten gestimmt habe. CDU-Vertreter haben den Vorwurf mehrfach zurückgewiesen und in Frage gestellt, ob tatsächlich alle roten und grünen Abgeordneten für linke Kandidaten gestimmt haben. Da die Wahl geheim durchgeführt wurde, war es unmöglich, absolut sicher zu sein, wer wem seine Stimme gegeben oder verweigert hat.

Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der Rot-Rot-Grüne Kreis seit Wochen mit diesem Thema. Die Linke sollte einen Vertreter der Grünen für die Wahl nominieren, nicht einen ihrer eigenen Abgeordneten. Dies ist rechtlich möglich. Nach dem Thüringer Verfassungsschutzgesetz muss diese vakante Position mit einem Mitglied einer regierungsnahen Fraktion besetzt werden, nicht jedoch unbedingt mit der Linken selbst.

Vier Abgeordnete wurden bisher in das Parlamentarische Kontrollgremium gewählt: die sozialdemokratische Abgeordnete Dorothea Marx, der FDP-Abgeordnete Dirk Bergner sowie die CDU-Abgeordneten Raymond Walker und Jörg · Kellner.

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