Finanzminister Christian Lindner setzt sich weiterhin für niedrigere Steuerlasten für Bürger und Unternehmen ein. „Beispielsweise wird die Abschaffung des sogenannten Solidaritätszuschlags die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes rapide steigern“, sagte der FDP-Chef der Deutschen Presse-Agentur.
Soli sind für die meisten Steuerzahler abgeschafft worden, zehn Prozent aber zahlen die mit den höchsten Einkommen weiter.
Seine Meinung zu dem Thema hat sich nicht geändert – gleichzeitig ist der FDP aber bewusst, dass sich die Koalitionspartner SPD und Grüne Lindner eher für höhere Steuern aussprechen. „Trotzdem plädiere ich weiterhin für ein Umdenken bei SPD und Grünen.“ Die schwierige Wirtschaftslage erfordere neue Antworten. „Für die Wiederwahlchancen der Koalitionsregierung empfiehlt sich auch ein Wachstumsprogramm, das die wirtschaftliche Vitalität erhöht“, betonte der Finanzminister.
Experten aus Lindners Regierungsressort haben kürzlich Vorschläge zur Verbesserung Deutschlands vorgelegt Wettbewerbsfähigkeit. aufgewertet – aber auch mit einer Senkung der Einkommensteuer. Das stößt vor allem bei den Grünen auf wenig Zustimmung. In einem Interview mit der “Bild am Sonntag” sprach Lindner vorerst nicht über den Steuersenkungsplan. „Solange es unter den Koalitionspartnern keine neuen Ideen gibt, konzentriere ich mich auf das Erreichbare“, sagte er.
Der Koalitionspartner SPD ist nun offen für weitere Verhandlungen zur Stärkung der Wirtschaft. „Dazu bedarf es eines kohärenten ganzheitlichen Investitions- und Entlastungsansatzes“, sagte Fraktionsvorsitzender Achim Post. Allerdings sollen steuerpolitische Maßnahmen gezielte Entlastungen und mehr Gerechtigkeit bringen. „Um in einer Krise mehr Gerechtigkeit zu bekommen, wäre zum Beispiel eine einmalige Krisensteuer ein Instrument, mit dem besonders hohe Vermögen stärker an der Krisenlast teilhaben könnten“, sagte Post. Eine Abschaffung des Solidaritätszuschlags hätte seiner Ansicht nach das Gegenteil bewirkt.
Die Grünen haben sich gegen den Wandel ausgesprochen
Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Andreas Aldredge, hat Investitionen in eine klimaneutrale und gerechte Zukunft gefordert, statt die absoluten Steuersenkungen für Spitzenverdiener. Solo komplett abzubrechen ist die falsche Antwort auf „wenn sich viele Leute fragen, wie sie den nächsten Monat verbringen sollen“. Stattdessen muss die Bundesregierung ihre Hilfsmaßnahmen auf Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen konzentrieren.
Dagegen stimmt die oppositionelle CSU zu: Steuersenkungen für Privatpersonen und Unternehmen seien “Muss”, um die Leistungsfähigkeit des Staates zu stärken, sagt Bayerns Finanzminister Albert Füracker der Deutschen Presse-Agentur. Er forderte Lindner zum Handeln auf. „Billigjingles helfen niemandem, der Bundesfinanzminister muss seine Koalition überzeugen und die notwendigen Maßnahmen ergreifen.“ Auch CSU-Abgeordneter Sebastian Brehm rechnet mit einem Nagelkopf. Allerdings kritisierte er Lindners fehlendes Durchsetzungsvermögen und seinen Willen.