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Lehrermangel bleibt: Änderungen zum neuen Schuljahr

Schule
Ein leeres Klassenzimmer in der Staatlichen Berufsbildenden Schule in Sonneberg.

Für rund 263.000 Schülerinnen und Schüler geht am Montag nach der Pause in den Sommerferien der Unterricht wieder los. Ihre Lehrer müssen in der Regel schon vorher wieder zur Arbeit, um den Unterricht vorzubereiten. Auf Schüler und Lehrer kommen auch in diesem Schuljahr ein paar Änderungen zu. Geblieben ist jedoch der Lehrermangel, das hatte Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) vor kurzem klar gemacht. Zuletzt waren noch mehr als 800 Stellen für Lehrkräfte ausgeschrieben. Ein anderes großes Problem der vergangenen Jahre scheint das Bildungssystem aber erstmal los zu sein. Ein Überblick über die wichtigsten Veränderungen zum neuen Schuljahr:

Corona

Das Thüringer Bildungsministerium geht von einem «normalen Schuljahr» aus. Die Pandemie ist vorbei und es soll nun auch keine Abmilderungen mehr für Prüfungen wie dem Abitur geben. Während der Pandemie und in der Zeit direkt danach waren die Abschlussprüfungen für die Schülerinnen und Schüler teils etwas milder gestaltet worden – zum Beispiel mit mehr Wahlmöglichkeiten bei den Aufgaben. Das ist nun vorbei.

Ferien

Das neue Schuljahr gilt als äußerst kurz. Grund sind die rotierenden Sommerferien. Die Bundesländer wechseln sich mit den Ferienterminen ab, damit nicht alle Länder zur gleichen Zeit in die Sommerferien gehen. Das soll auch verstopften Autobahnen vorbeugen. Dieses Jahr war Thüringen eher spät dran, kommendes Jahr beginnen die Sommerferien dagegen sehr früh: Schon am 20. Juni geht es los und Anfang August sind die dann wieder vorbei.

Mathe-Abi

Nach Angaben des Bildungsministeriums werden Abiturientinnen und Abiturienten im Fach Mathematik erstmals das «Dokument mit mathematischen Formeln» als einziges zugelassenes Nachschlagewerk nutzen. Dieses soll nach Vorgaben der Kultusministerkonferenz (KMK) einheitlich in ganz Deutschland genutzt werden. Mit dem Dokument sei bereits im vergangenen Schuljahr gearbeitet worden, Schüler und Lehrer seien darauf vorbereitet, hieß es. «Die Einführung des Formeldokuments ist ein Schritt zur besseren Vergleichbarkeit der Abiturprüfungen», erklärte ein Sprecher. In den kommenden Jahren sollen noch weitere «ländergemeinsame Hilfsmittel» eingeführt werden.

Lehrer-Ausbildung

Holter will angehende Lehrer stärker an ländliche Regionen binden und hat deshalb die Struktur des Studienseminars reformiert. Künftig soll es ein Studienseminar mit fünf Regionalstellen in Thüringen geben – in jedem Schulamtsbezirk eine. Außerdem soll es für jede Schulart eine Seminarleiterin oder Seminarleiter geben, die an den verschiedenen Standorten die Ausbildung organisieren. Die Reform wird in diesem Schuljahr umgesetzt. «Durch die klarere Struktur ist auch eine effizientere und regional ausgewogene Personalversorgung in den Ausbildungsstrukturen für die Lehramtsanwärterinnen und -anwärter möglich», so ein Sprecher des Ministeriums. Außerdem sollen so Ausbildungsschulen in den größeren Städten entlastet werden.

Seiteneinsteiger

Für sie gelten neue Regeln: In den ersten beiden Halbjahren sollen sie künftig weniger Unterrichtsstunden ableisten müssen und so mehr Zeit haben für Hospitationen und ihre Qualifizierung. Außerdem hat Helmut Holter angekündigt, die Einstellungsverfahren zu vereinfachen und ganz in die Hände der Schulämter zu legen. Seiteneinsteiger sollen auch einfacher an unbefristete Arbeitsverträge kommen können.

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