zum Inhalt

Lauterbach zu Cannabis: «Wird legal, aber es gibt Probleme»

Joint
Ein vom Bundeskabinett auf den Weg gebrachter Gesetzentwurf sieht vor, Cannabis im Betäubungsmittelgesetz von der Liste der verbotenen Substanzen zu streichen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach setzt mit der geplanten kontrollierten Freigabe von Cannabis auch auf breitere Kenntnisse über Gefahren besonders für jüngere Menschen. Anlässlich der Legalisierung solle klargemacht werden: «Es wird zwar legal, aber es gibt Probleme», sagte der SPD-Politiker bei einer Diskussionsveranstaltung des Ministeriums in Berlin.

Bisher wüssten viele Eltern nicht, wie schädlich der Konsum sei. Bei Kindern und Jugendlichen bleibe er komplett illegal und werde weiter verfolgt. Junge Erwachsene sollten auf erhöhte Gefahren hingewiesen werden. Für Konsumenten solle es sicherer werden – etwa in Bezug auf Kriminalität beim Einkauf und was Konzentrationen und Beimengungen anbetreffe.

Ein vom Bundeskabinett auf den Weg gebrachter Gesetzentwurf sieht vor, Cannabis im Betäubungsmittelgesetz von der Liste der verbotenen Substanzen zu streichen. Für Volljährige soll der Besitz von 25 Gramm erlaubt werden. Privat sollen maximal drei Pflanzen angebaut werden dürfen. In Cannabis-Clubs sollen Vereinsmitglieder die Droge gemeinschaftlich anbauen und gegenseitig abgeben dürfen – pro Monat höchstens 50 Gramm pro Mitglied. Bei 18- bis 21-Jährigen dürfen es bis zu 30 Gramm im Monat mit einem maximalen Gehalt von zehn Prozent des Stoffes Tetrahydrocannabinol (THC) mit der Rauschwirkung sein.

Lehrerverbandspräsident äußert Zweifel an Plänen

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Stefan Düll, meldete in der Diskussion Kritik an den Plänen an. Er habe ganz große Zweifel, dass man die Situation durch die Freigabe und Prävention verbessern werde. Zudem stelle sich die Frage, wer vorgesehene Schutzabstände von 200 Metern etwa um Schulen kontrollieren solle.

Lauterbach betonte: «Das Problem geht von alleine nicht weg.» Er verteidigte die Vorgaben, mit denen Cannabis nicht ein Produkt wie jedes andere werde. So könne man in einem «Korridor der Vernunft» nicht den Anbau von zig Pflanzen in Wohnungen zulassen. Der Minister kündigte an, dass mit dem Gesetz auch eine Amnestie für diejenigen kommen solle, die etwas gemacht hätten, was künftig erlaubt werde. Die erste Lesung des Gesetzes sei in der kommenden Woche vorgesehen. Im Lauf des nächsten Jahres solle der Konsum dann erlaubt sein.

Kommentare

Aktuelles

Die jungen Befürworter der Grünen zeigen eine beträchtliche ideologische Distanz zur politischen...

Der Jugendflügel der Grünen in Nordrhein-Westfalen zerfällt

Der Jugendflügel der Grünen in Nordrhein-Westfalen zerfällt "Keine progressive Politik, zu viele Kompromisskonzessionen" - die Statements von der Spitze der Grünen Jugend in Nordrhein-Westfalen spiegeln die der abgetretenen Bundesrat wider. Als Folge verlassen auch die acht Mitglieder ihres Vorstands kollektiv die Partei. Die Grünen Jugend in Nordrhein-Westfalen ahmt

Mitglieder Öffentlichkeit
Um 16:36 Uhr kündigt Kiew den Tod des Chefs einer russischen unbemannten Flugzeuganlage in der Nähe von Moskau an.

Um 16:36 Uhr kündigt Kiew den Tod des Chefs einer russischen unbemannten Flugzeuganlage in der Nähe von Moskau an.

Um 16:36 Uhr kündigt Kiew den Tod des Chefs einer russischen unbemannten Flugzeuganlage in der Nähe von Moskau an. 15:50 Baltische Staaten und Polen beantragen EU-Hilfe für Grenzverteidigung Estland, Lettland, Litauen und Polen plan, EU-Finanzierung für den Bau von Verteidigungsanlagen wie Bunkern, Barrieren und Militärlagern an ihren Grenzen

Mitglieder Öffentlichkeit
Während der Corona-Pandemie spielten Bundesgesundheitsminister Spahn (rechts) und sein damaliger...

Die SPD und die FDP sind in einem Streit um die COVID-19-Reaktionen verwickelt.

Die SPD und die FDP sind in einem Streit um die COVID-19-Reaktionen verwickelt. Die Frage, wie mit der Verantwortung in der Coronapolitik umgegangen werden soll, hat einen Graben zwischen FDP und SPD aufgerissen. Die FDP plädiert für die Einrichtung einer Untersuchungsausschuss oder eines parlamentarischen Gremiums, während die SPD die Einberufung

Mitglieder Öffentlichkeit