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Laumann: Organspende ist eine "Demonstration der Liebe zur Menschheit"

Viele Menschen benötigen ein neues Organ, doch die Zahl der Spenden ist nach wie vor gering, so dass mehrere Länder Änderungen am Transplantationsgesetz vorschlagen.

Karl-Josef Laumann (CDU), Minister für Soziales und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen, auf...
Karl-Josef Laumann (CDU), Minister für Soziales und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen, auf einer Pressekonferenz nach der gemeinsamen Kabinettssitzung mit Sachsen.

Infrastruktur der medizinischen Versorgung - Laumann: Organspende ist eine "Demonstration der Liebe zur Menschheit"

Karl-Josef Laumann, Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen und CDU-Mitglied, sieht Organspenden als "Ausdruck der Liebe zur Menschheit" an. In einem Interview bei Deutschlandfunk teilte er mit, wie er zahlreiche Menschen gesehen hat, die durch eine Organspende ein neues Leben erhalten haben, indem er sagte: "Ohne das wäre ich heute lebensunfähig." Er erkannte die umstrittene Natur dieses Themas an und sagte: "Es ist nicht leicht für den Menschen, mit dem Ende des Lebens rechnen zu müssen. Das ist aber ein Teil von ihm."

Um die Bereitschaft zur Organspende in der Bevölkerung zu steigern, schlagen mehrere Bundesländer eine gesetzgeberische Initiative vor. Dieser Entwurf wird dies Freitag dem Bundesrat vorgelegt, der die sogenannte 'Ausklammerlösung' einführt. Das bedeutet, dass jemand nach seinem Tode als Spender betrachtet wird, wenn er dies während seines Lebens ausdrücklich abgelehnt hat. Derzeit gelten nur jene, die aktiv zugestimmt haben, als Spender.

Laumann gab an, dass er früher für die 'Eingabe-Lösung' gestimmt hat. Er erwähnte jedoch, dass Kampagnen, die dazu motivieren sollen, mehr Menschen einen Organspenderausweis zu erwerben, erfolglos waren. Deutschland liegt hinter den Fortschritten in der Transplantationsmedizin zurück, was ungefähr 1.000 Organentnahmen pro Jahr bedeutet und Umfragen zeigen, dass 80% der Deutschen für Organspenden stimmen.

Laumann hält es für moralisch akzeptabel, gegen Organspende zu stimmen. Er fügte hinzu, dass niemand dafür gedrängt werden sollte, seine Entscheidung zu rechtfertigen. Dennoch glaubt er, dass es besser ist, eine Entscheidung zu treffen, anstatt das Thema zu vermeiden.

Der Bundestag hat letztmals im Jahr 2020 die Organspendeverfahren besprochen, mit einer Mehrheit für das Entscheidungsverfahren und gegen die Ausklammerlösung. Jetzt merkt Laumann an, dass die Zusammensetzung des Bundestags geändert hat, was eine neue Chance bietet, die Ausklammerlösung einzuführen.

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