Vor allem in Großstädten tauchen immer mehr Lastenräder auf der Straße auf, und die meisten werden mit Elektroantrieb betrieben. Auch Unternehmen nutzen sie zunehmend, wie Dennis Knese, Professor für nachhaltigen Verkehr und Radverkehr an der Frankfurt University of Applied Sciences, sagt.
Beispielsweise haben Lieferdienste großes Interesse daran, von großen Lieferdienst-LKWs für die Paketzustellung in Innenstädten und Wohngebieten Abstand zu nehmen. Mit einem Lastenfahrrad kommen Sie schneller durch den dichten Verkehr und das Einparken ist einfacher. Hinzu kommt der Nachhaltigkeitsaspekt. Lastenräder sind günstiger in der Anschaffung (und auch in der Finanzierung).
Lastenräder würden auch zunehmend von Pflegediensten, Handwerkern und Apotheken genutzt, sagte Knese. Ein weiterer Einsatzort ist ein Firmen- oder Klinikumfeld. „Viele Mitarbeiter sind auch gerne mit dem Fahrrad unterwegs, schnuppern Sie frische Luft und tun Sie etwas für Ihre Gesundheit.“ Dies ist jedoch ein subjektives Kriterium und trifft nicht auf jeden zu.
Aber Radwege müssen verbessert werden, sagte der Professor: „Der Ausbau der Infrastruktur muss voranschreiten.“ Lastenräder brauchen breitere und glattere Straßen. Dies gilt auch für die Abstellmöglichkeit, die speziellere Anforderungen erfüllen muss als ein normales Fahrrad. Wichtig sind auch Be- und Entladebereiche.
Der Verkauf von Lastenrädern steigt. Nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZIV) wurden im Jahr 2022 knapp 213.000 Einheiten verkauft, ein Wachstum von knapp 28 Prozent gegenüber 167.000 Einheiten im Vorjahr. Besonders boomen Elektro-Lastenräder mit einem Zuwachs von 37,5 %.