Last-Minute-Tor rettet deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft vor dem Elfmeterschießen
Nach dem WM-Fiasko kommt die DFB-Frauenfußballmannschaft wieder in die Spur. Gegen Dänemark gelang dem Team von Interimstrainer Horst Hrubesch ein wichtiger Sieg. Der Traum von der Olympia-Qualifikation ist noch nicht ausgeträumt. Wenn man in der Verlängerung ein Tor schießt, muss man in einem entscheidenden Spiel nicht mehr nachschauen.
Die deutschen Fußballer können weiter von der Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris träumen. Nach dem 3:0 (2:0)-Sieg gegen Dänemark in Rostock hat Interimsbundestrainer Horst Hrubesch vor dem letzten Gruppenspiel gegen Wales am Dienstag die Entscheidung in der Hand. Vor 19.180 Zuschauern im ausverkauften Ostseestadion erzielten Kapitänin Alexandra Popp (14. Minute), Marina Hegering (26. Minute) und Klara Bühl (90. Minute + 3) die Treffer.
Die Tribüne applaudierte am Ende der Halbzeit. Nach 45 Minuten lagen die starken Gastgeber mit 2:0 in Führung, genau das Ergebnis, das sich die Deutschen erhofft hatten. Die Deutschen spielten hart und manchmal gut zusammen, und es war schwierig, viele Lösungen im Angriff zu finden. Der Erfolg stellte sich erst am Ende ein. Nach dem 0:2 im Hinspiel verlagerte sich der direkte Vergleich mit Dänemark nun auf Deutschland. Während Deutschland in Wales spielt und mit einem Sieg alles klar machen kann, ist Dänemark derweil Gastgeber für Island. Deutschland hat sich als erstes Team für das Vierer-Finale der UEFA Nations League Ende Februar qualifiziert, in dem dann zwei europäische Olympia-Plätze vergeben werden.
Das verletzungsbedingte Fehlen von Wolfsburgs defensivem Mittelfeldspieler Oberdorf und Bayern-Stürmer Schurrle im Spiel gegen Dänemark blieb fast unbemerkt. Trotzdem hat Hrubesch im Vergleich zum jüngsten 2:0-Sieg gegen Island sechs Spieler in die Startelf berufen, darunter Kapitän Pope und Sok Nussken vom FC Chelsea. Während Pope, die nach ihrer Verletzung zurückkehrte, nach einer Flanke von Linksverteidigerin Sarai Lindell schon früh ihre Kopfballstärke unter Beweis stellte, verteilte Nusken den Ball weiterhin geschickt im zentralen Mittelfeld.
Die Deutschen versuchten oft, die Flanken zu nutzen, wobei Lindl und Rechtsverteidigerin Giulia Gwynn viel Druck auf die Flanken ausübten. Das 2:0 resultierte aus einem Eckstoß, den Klara Beer vor das Tor brachte und in Heglin die perfekte Empfängerin fand. Kurz darauf wurde die 33-jährige Hagelin mit einer gelben Karte bestraft, was beunruhigend ist - sie wird nun in Wales vermisst.
Insgesamt war von den Dänen sehr wenig zu sehen, obwohl die "Fanklubben Blok G" kräftig trommelten. Die Doppeltorschützinnen des Hinspiels, Sane Trogsgaard und Amalie Vansgaard, hatten noch die besten Chancen, und Mel Fromes, die nach Gehirnerschütterung wieder das deutsche Tor hütete, rettete zweimal. Auch nach der Pause stellte Leverkusens Alisa Sens das attraktivere DFB-Team. Lohmann schoss wuchtig aufs Tor, traf aber nur den Pfosten, 3:0. Auch Papst traf nicht den Pfosten. Obwohl die Gäste also harmlos genug wirkten, wurde es unnötig spannend. Durch das Fehlen von Bayern-Regisseurin Penny Harder wurde das Team von Cheftrainer Andrej Jägerleitz nicht belohnt.
Derweil schickte ein deutscher Fan nach dem anderen Laura durch das Stadion. Die Atmosphäre passte zu einem Spiel, und auch sonst passte vieles zum Hrubesch-Team. Buhl machte in der Verlängerung den Schlusspunkt perfekt.
Quelle: www.ntv.de