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Landwirte lehnen Ampelsystem ab: Auch Bio-Verband übt Kritik

Rund 100 Landwirte demonstrierten am Freitag auf Traktoren vor der Zentrale von SPD, Grünen und FDP in München gegen den Steuerplan des Ampel-Bündnisses. Sie stellten alte Gummistiefel vor dem Landesbüro der Grünen auf, „als Signal, dass wir die Arbeit aufgeben und aufhören können, wenn sie so...

Ein Bauer fuhr mit meinem Traktor durch die Felder. Foto.aussiedlerbote.de
Ein Bauer fuhr mit meinem Traktor durch die Felder. Foto.aussiedlerbote.de

Landwirtschaft - Landwirte lehnen Ampelsystem ab: Auch Bio-Verband übt Kritik

Rund 100 Landwirte demonstrierten am Freitag auf Traktoren vor der Zentrale von SPD, Grünen und FDP in München gegen den Steuerplan des Ampel-Bündnisses. Sie stellten alte Gummistiefel vor dem Landesbüro der Grünen auf, „als Signal, dass wir die Arbeit aufgeben und aufhören können, wenn sie so weitermachen“, sagte Martin Stadler, ein Milchbauer aus Ain.

Die Koalition will Steuererleichterungen für Agrardiesel abschaffen und die Kfz-Steuern auf Traktoren, Mähdrescher und Erntemaschinen erhöhen. Markus Drexler, Sprecher des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), sagte, dass dies für einen durchschnittlichen Betrieb Mehrkosten von mehr als 6.000 Euro bedeuten würde.

Auch der Bayerische Verband für ökologischen Landbau (LVÖ), zu dem Bioland, Naturland, Biokreis und Demeter gehören, kritisierte die Pläne scharf. Fehlende Finanzmittel für Landwirte schaffen weitere Hürden für die Entwicklung einer umwelt- und klimafreundlichen Landwirtschaft. „Landwirte haben derzeit keine Alternative zu Dieseltraktoren. Sie können nicht schnell genug auf umweltfreundlichere Maschinen umsteigen“, sagte LVÖ-Chef Thomas Lang.

Nach Angaben des Bauernverbandes gibt es in Bayern rund 100.000 landwirtschaftliche Betriebe. Rund 11.000 Betriebe arbeiten nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus.

In Berlin will der Deutsche Bauernverband am Montag zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule eine Protestkundgebung von rund 5.000 Bauern veranstalten. Laut BBV sind in Bayern mehrere lokale Aktionen vor den Wahlkreisbüros der Ampel-Bundestagsabgeordneten geplant. In Kempten kündigten Bauern eine Kundgebung vor dem Wahlkreisbüro des FDP-Abgeordneten Stephan Thomae an. Andreas Hummel und Ralf Arnold, Bezirkspräsidenten der Bauernverbände Oberallgäu und Lindau, sagten, der dramatische Kostenanstieg der Landwirte habe auch zu höheren Verbraucherpreisen und klimaschädlichen Importen geführt, die wiederum regionale Waren ersetzt hätten.

Die Haushaltsverhandlungen im Bundestag sollen am 15. Januar beginnen. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) räumte nach Bekanntgabe des Sparplans ein, dass die Landwirtschaft unverhältnismäßig belastet werde. Dies wäre ein Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Ländern, die ähnliche Subventionen anbieten.

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Quelle: www.stern.de

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