Lüneburgs Landrat Jens Böther (CDU) hat in einem Offenen Brief an Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) die Dringlichkeit einer festen Elbquerung bei Darchau betont. Die Landesregierung wolle die Planungsgrundlagen auf den Kopf stellen: Aus einer Brücke soll eine Fährverbindung werden, so sehe es die angekündigte Änderung des Landes-Raumordnungsprogramms vor. Der Landkreis Lüneburg stelle sich dieser Absicht entschieden entgegen, denn die geplanten Änderungen liefen den Interessen der Menschen an der Elbe zuwider, hieß es in einer Mitteilung am Donnerstag.
«Der Kreistag hat sich dafür entschieden, eine Brücke zur Anbindung dieses Landkreisteiles zu planen und ist damit auch dem eindeutigen Votum einer Bürgerbefragung im Landkreis Lüneburg gefolgt», schreibt Böther. Mit der Entscheidung für eine feste Elbquerung nehme der Kreistag sein Recht auf kommunale Selbstverwaltung wahr, in die der Landtag damit eingreifen würde. Der Betrieb Straßenbau und -unterhaltung stelle zeitnah den Planfeststellungsantrag.
Das Ziel, eine feste Elbbrücke zu bauen, stehe bisher im Landes-Raumordnungsprogramm für Niedersachsen – eine Vorgabe, an die sich der Landkreis Lüneburg halten müsse, hieß es weiter.
Die Planung für das Projekt liege in kommunaler Hand, so habe es das Land stets betont. Inzwischen seien rund 2,4 Millionen Euro festgeschrieben, um die Planunterlagen zu erstellen, davon habe das Land rund 1,3 Millionen Euro beigesteuert. «Dafür sind wir dankbar. Zugleich sehe ich auch eine hohe Verantwortung des Landes. Denn es geht um die verlässliche Anbindung der Menschen über die Elbe mit ihrem Heimatland Niedersachsen und ihrem Heimatlandkreis Lüneburg», so der Verwaltungschef.
Niedrigwasser wie zuletzt im Juli, Hochwasser und Eisgang hätten die Fähren jährlich mehrere Wochen außer Betrieb gesetzt. Hinzu kämen technische Ausfälle und die Begrenzung der Fährzeiten.