Aus Sicht des Landesschülerwerks sollten Lehrer mehr darüber unterrichten, wie man Steuererklärungen ausfüllt, Versicherungen abschließt und Mietverträge verhandelt. „Die Schule soll uns wichtige Kompetenzen vermitteln, aber über Dinge wie Steuerrecht und Geldanlage wissen wir sehr wenig, die uns später wichtig sein könnten“, sagt Berat Gürbüz, Präsident des Landesschülerbeirats der Deutschen Presse-Agentur. Der Ausschuss forderte unter anderem die Aufnahme verbindlicher steuerrechtlicher und anlagestrategischer Inhalte in das Curriculum. Es wird am Montag (10:00 Uhr) in Stuttgart ausgestellt.
„Wir wollten ein von Wirtschaft getrenntes Fach haben und Dinge behandeln, die unsere Eltern gar nicht oder nur schlecht unterrichtet haben oder die viel Geld gekostet haben“, sagt Gürbüz ganzes Leben in der Schule Lernen. „Aber was bedeutet es, wenn wir nicht auf den Alltag vorbereitet sind?“ Wirtschafts- und Finanzkompetenz sind nützlich, haben aber trotzdem ihren Platz in der Schule.
Beim Erwerb von Grundkenntnissen in diesen Bereichen sei auch der Verweis auf das Internet nicht hilfreich, so Gürbüz. “Auch Mathematik und Literaturanalyse lernt man am besten im Internet.”
Wenn es nach staatlichen Schülern ginge, sollte die Zeit für den “täglichen Unterricht” nicht in den Lehrplan aufgenommen, sondern vom Religionsunterricht abgezweigt werden. Gürbüz sagte, dies dürfe aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht fallen gelassen werden. Sein Ausschuss befürwortet in seinem Plan jedoch eine Reduzierung der Stundenzahl des Religionsunterrichts. “Religion sollte in erster Linie Privatsache sein”, sagte der 20-Jährige.
Der Landesstudienrat ist die höchste Studierendenvertretung in Baden-Württemberg. Alle drei Jahre bringt er im Basisprogramm eigene politische Ideen und Forderungen ein.