Bayern und Schleswig-Holstein haben bereits vor geplanten Krankenhausreformen Soforthilfen für Kliniken beantragt. Am Dienstag haben die Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und Kerstin von der Decken (CDU) eine entsprechende Kampagne gestartet. „Der Arbeitsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums ist wie ein Lückentext“, erklärte Holeczek bei einem Treffen mit von der Deken in München. Bundesminister Karl Lauterbach (SPD) muss die Lücke vor allem bei der kurzfristigen Finanzierung von Krankenhäusern schnell schließen.
„Bevor die Krankenhausreform greift, werden viele Krankenhäuser Nothilfe benötigen, um die Pflegekosten zu decken und aufgrund der inflationsbedingt gestiegenen Betriebskosten den Betrieb weiterführen zu können“, erklärt Holetschek. „Kalte Strukturveränderungen werden unseren Krankenhäusern Entwicklungschancen nehmen, insbesondere in ländlichen Gebieten.“
Kire-Ministerin von der Deken sagte, der Bundesgesundheitsminister habe die Prioritäten für Notfallreformprojekte durcheinander gebracht. „Zuerst muss es eine Zwischenfinanzierung für Krankenhäuser geben, damit wir nicht den Wohnraum verlieren, der zur Sicherstellung der stationären Versorgung benötigt wird, dann Reformen und schließlich Transparenzgesetze.“ Aus einer bedarfsorientierten integrierten Versorgungsperspektive könnte ein unkontrollierter Tod (wie er geschehen war) möglich sein nicht mehr akzeptiert werden.