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Land nutzt erneut Frankfurter Messe für Flüchtlingsaufnahme

Als Reaktion auf die zunehmenden Flüchtlingszahlen werden Asylsuchende erneut in einem Teil der Frankfurter Messe untergebracht. Bis Mitte Dezember soll eine Halle als erste Notunterkunft zur Verfügung stehen, wie Manfred Becker, Abteilungsleiter der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge sagte. Bereits am Freitagnachmittag wurden die ersten Menschen auf dem Messegelände erwartet.

«Da die Zugänge in den letzten Wochen permanent gestiegen sind, ist es das Bestreben des Landes Hessen, weitere Unterkunftsplätze zu schaffen» sagte Becker. Bis Ende nächster Woche soll die Einrichtung an der Messe fertiggestellt sein. Innerhalb kurzer Zeit entstehen den Angaben zufolge damit knapp 2000 Plätze auf dem Gelände.

Die Einrichtung zur Erstaufnahme des Landes Hessen (EAEH) hat neben einem Hauptankunftszentrum in Gießen landesweit mehrere Niederlassungen sowie eine weitere Anlaufstelle am Frankfurter Flughafen. Aktuellen Daten zufolge sind derzeit rund 9600 Menschen in den verschiedenen Einrichtungen untergebracht. Ein Großteil der Asylsuchenden stammt demnach aus Afghanistan, der Türkei und Syrien, auch Menschen aus der Ukraine gehören zu den eintreffenden Geflüchteten.

Die temporär höhere Kapazität der Erstaufnahmeeinrichtungen ermögliche den Kommunen mehr Zeit, um die Unterbringung von Flüchtlingen zu planen, sagte Becker. Derzeit kämen wöchentlich etwa 1500 Menschen in den hessischen Erstaufnahmeeinrichtungen an. In der ersten Jahreshälfte lagen die Zahlen nach Angaben der Landesregierung meist zwischen 500 und 700 pro Woche. «Die Migrationskrise ist noch da und wird auch noch eine Weile bleiben, nach meiner Einschätzung. Und darauf versuchen wir uns auch einzustellen», betonte Becker.

Insgesamt sind in Hessen 114.500 Flüchtlinge im vergangenen Jahr aufgenommen worden, etwa 97.000 davon stammten nach Daten des Innenministeriums aus der Ukraine. Bereits im März 2022 hatte die Stadt Frankfurt in einer Messehalle ein Erstaufnahmezentrum für Flüchtlinge aus der Ukraine eingerichtet.

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