Der Berliner Senat will Dutzende soziale und ökologische Projekte durch sogenannte Nachhaltigkeitsanleihen finanzieren. Anhand dieser Informationen können Investoren ausschließlich in Projekte investieren, die im Staatshaushalt „einen besonderen sozialen oder ökologischen Mehrwert schaffen“. Berlin sei nach Nordrhein-Westfalen das zweite Bundesland, das bald solche Anleihen begeben werde, sagte Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) am Mittwoch. Die erste Anleihe dieser Art wurde in Höhe von 750 Millionen Euro emittiert. „Es geht nicht nur darum, wen wir finanzieren, sondern wie wir es finanzieren“, betont Wesener.
Um eine Anleihefinanzierung zu erhalten, müssen Projekte bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, die Institutionen und Konsortien definieren und zu deren Einhaltung bereit sind verifiziert. Etwa drei Viertel der Kredite werden zur Finanzierung von Sozialprogrammen verwendet. Das restliche Viertel wird für Umweltprojekte verwendet. Künftig will der Senat alle zwei Jahre solche Nachhaltigkeitsanleihen begeben. Auch Verbraucher können ab einem Mindestkaufpreis von 1.000 Euro investieren. Haushaltsmittel des Senats wurden für viele Programme ausgezahlt.
Über Anleihen finanzierte Umweltprojekte sind zum Beispiel die Umrüstung der Busflotte der BVG auf Elektroantrieb und ein Mischwaldprogramm, mit dem sich Wälder besser an den Klimawandel anpassen können. Zu den Rahmenprogrammen gehören kostenlose Schulessen und kostenlose Unterstützung von Familien durch sogenannte Babypiloten.
Nach eigenen Angaben werden derzeit insgesamt 36 Projekte von Nachhaltigkeitsanleihen finanziert. Sie entsprechen 12 der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, wie etwa Geschlechtergleichstellung, hochwertige Bildung und Klimaschutz. Wie Wesener es ausdrückt, hat die Anleihe eine Laufzeit von zehn Jahren und eine „schnelle“ Aktivierung. Über die Höhe des Interesses ist zunächst nichts bekannt.