Trainer Bruno Labbadia konnte nach seiner Rückkehr zum VfB Stuttgart auch im zweiten Spiel keinen Sieg feiern. Die Spiers gewannen am Dienstagabend 2:2 (1:1) gegen den Landesrivalen TSG 1899 Hoffenheim. Dieses zähe und anstrengende Spiel ermöglichte den nur 23.159 Zuschauern im Sinsheimer Stadion einen Vorgeschmack auf den Abstiegskampf in der Rückrunde der Bundesliga. Der kroatische WM-Dritte Andrei Kramaric brachte die angeschlagene TSG früh in Führung (11. Minute) und erzielte spät den Ausgleich (90+4). Serhou Guirassy (45.+5) und Kapitän Waturu Endo trafen für den VfB (77.).
Stuttgart verpasste den ersten Auswärtssieg seit über einem Jahr, zuletzt am 11. Dezember 2021 in Wolfsburg. Die Hoffenheimer von André Breitenreiter führen zwar immer noch mit drei Punkten Vorsprung auf den VfB, haben aber nur einen Sieg aus den letzten elf Spielen und sieben Spiele ohne drei Punkte.
Mit den Routiniers Kramaric, Sebastian Rudy und Pavel Kaderabek in der Startelf nahm Hoffenheim die Herausforderung im 17. Spiel an. Der zuletzt verletzte Guard Kevin Vogt stand zur Verfügung, musste aber zur Halbzeit wieder in der Kabine bleiben. Sein langjähriger Partner Benjamin Hübner wurde offiziell entlassen: Der frühere Kapitän gab im Dezember im Alter von 33 Jahren nach einer Verletzungsserie seinen Rücktritt bekannt.
Rudy brachte in der Anfangsphase eines hektischen Spiels schnell den Ballbesitz auf seine Seite, in dem die Stuttgarter kaum kombinieren konnten. Kramaric lenkte den Lupfer von Angelinho ins Netz – und das 1:0 in Führung gab den Gastgebern Sicherheit. Keine halbe Stunde später musste Flügelstürmer Robert Skoff gehen. Thiago Thomas ging es auf der anderen Seite genauso, als er durch Chris Furich ersetzt wurde, der das VfB-Spiel lebendig werden ließ.
Labbadia vertraut wie schon beim 1:1 gegen Mainz 05 auf die Startelf des VfB. Atakan Karazor, den er zuletzt lobte, versuchte, das Spiel seiner Mannschaft zu beruhigen, doch lange ging es kaum voran. Auch der anfängliche Angriff der TSG scheiterte schnell – was zu einem respektablen Spiel führte.
Zu allem Überfluss schlugen die VfB-Verteidiger Konstantinos Mavropanos und Ihlas Bebou mit dem Kopf an. Ersterer hat weiterhin eine Platzwunde und einen Stirnverband. Silas Katompa Mvumpa verpasste Stuttgarts erste Chance kurz vor der Einwechslung – und für Hoffenheim folgte ein Desaster: Torhüter Oliver Baumann griff Angeliño an, bevor Vogt ohnmächtig wurde. Serhou Guirassy nutzte den angespannten Rhythmus der TSG-Abwehr und traf per Ecke zum 1:1.
Obwohl Stürmer Munas Dabbur eingewechselt wurde und das Spiel dominierte, blieb der Kraichgau nach der Pause harmlos. Stuttgart hat es jetzt gewagt, was die TSG in große Verlegenheit geriet. Endo bestrafte Hoffenheim mit 2:1 für mangelnden Druck und ein angespanntes Spiel. Dabbur verpasste zunächst die Chance zum Ausgleich – doch Kramaric sorgte für den Jubel zum 2:2.