Mit Rund-um-die-Uhr-Betrieb, beheizten Tragen und KI-Übersetzungsunterstützung für internationales Publikum wird die Wesson Medical Station dieses Jahr das Oktoberfest ausrichten. Aicher Ambulanz, die seit 2018 den medizinischen Dienst auf dem Festival übernimmt, erklärte am Mittwoch, dass künstliche Intelligenz Ärzten und Pflegekräften dabei helfen werde, schneller und sicherer mit ausländischen Gästen zu kommunizieren. Rund 450 Sanitäter und 55 Ärzte werden während des Festivals, das am Samstag beginnt, im Einsatz sein.
Aufgrund des kalten und nassen Wetters im letzten Jahr, das dazu führte, dass einige Patienten mit Unterkühlung in die Krankenstationen kamen, wurden beheizte Krankentragen verwendet. Dieses Jahr zum ersten Mal verwendet. In diesem Jahr hoffen wir jedoch, „das Wetter lässt uns einen schönen Spätsommer zu“, sagte Michel Belcijan, Einsatzleiter der Aicher Ambulanz.
Körpertemperatur, Blutsauerstoffsättigung und Pulsfrequenz wurden erstmals bei Patienten auf dem Weg zur Station durch das Festivalgelände mithilfe von Ohrsensoren gemessen. Dadurch können Sie auch auf der Station besser überwacht werden.
Telemedizinische Systeme tauchen wieder auf. Ärzteteams, die mit Tragen zu Patienten eilen, können mithilfe von Kamerabrillen und in diesem Jahr auch Körperkameras die Szene in Form von Bildern und Tönen an Ärzte auf der Station übertragen, die dann schnell Handlungsempfehlungen geben können.
Ärzten zufolge steigt die Zahl der Notaufnahmen in München rund um das Oktoberfest um bis zu 30 Prozent. Um die Kliniken zu entlasten, werden die medizinischen Stellen wie im Jahr 2022 rund um die Uhr besetzt sein. Sobald die Bar schließt, ist ihr Lokal meist voll. Wer nicht mehr nach Hause gehen kann (meist aufgrund von Alkoholmissbrauch), muss frühzeitig ins Krankenhaus. Auch direkt auf dem Festivalgelände installierte Computertomographen könnten die Notaufnahmen entlasten. Dadurch können im Falle einer Kopfverletzung gefährliche Hirnblutungen ausgeschlossen werden und dem Patienten der Gang in die Klinik erspart bleiben.
Im vergangenen Jahr war das Oktoberfest noch von der Pandemie betroffen. Auch wenn COVID-19 nicht mehr im Mittelpunkt steht, sind die Stationen mit Geräten für Infektionskrankheiten ausgestattet, darunter Masken und Desinfektion. Aicher Helfer können nicht mit neuen Impfungen beginnen – diese werden erst zu Beginn des Oktoberfestes verabreicht.
Im Jahr 2022 versorgten die Einsatzkräfte etwa 5.400 Patienten, von denen fast 3.400 medizinische Hilfe benötigten. Rund 480 Wiesn-Gäste landeten in zwei Operationssälen. Chirurgen vernähten 216 Meter Faden – etwa das Zwölffache der Höhe der Bayern, die sich direkt hinter dem Bahnhof befand.