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Künstliche Intelligenz im Internet: Verlage fordern Schutz von Nachrichteninhalten

Cybersicherheit
Ein Mann sitzt am Rechner und tippt auf einer Tastatur.

Angesichts der rasanten Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) auf digitalen Plattformen fordern Verlage in Nordrhein-Westfalen „starke Eigentumsrechte“ für Nachrichten und veröffentlichte Inhalte. Christian DuMont Schütte, Präsident des Verbandes Digital- und Zeitungsverleger NRW (DZV.NRW), erklärte am Donnerstag, dass der Gesetzgeber zur Schaffung gleicher Wettbewerbsbedingungen dringend Regeln für den Einsatz künstlicher Intelligenz im Digitalen festlegen müsse Plattformen.

Marktkräfte Große IT-Unternehmen wie Meta, Apple oder Amazon seien eine der größten Bedrohungen für die Medien- und Meinungsvielfalt im Internet, sagte DuMont Schütte auf der Hauptversammlung in Holzwickede bei Dortmund. Ihm zufolge verfügen diese Unternehmen über komplexe KI-Modelle und einen Großteil der Netzwerkinhalte. „Sie können ganze Nachrichtenartikel erstellen, die praktisch nicht von den vom Herausgeber erstellten Texten zu unterscheiden sind“ – und dann entscheiden, welche Inhalte Sie verwenden möchten. „Die Macht des Marktes und der öffentlichen Meinung in den Händen großer digitaler Plattformen stellt eine Gefahr für demokratische Meinungsbildungsprozesse dar.“

Unterdessen betonte DuMont Schütte in einer Rede vor rund 35 Teilnehmern, dass künstliche Intelligenz dies kann unterstützen die redaktionelle Arbeit. „Aber wir garantieren stets, dass hinter unseren Produkten qualifizierte Redakteure stehen und achten auf die Einhaltung journalistischer Sorgfaltspflichten.“

Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) erklärte in einer Gastrede, die die Tageszeitung beschrieb als „Anker des Vertrauens“ im Zeitalter der Desinformation und sogenannter Fake News. „Denn es ist wichtig, in unsicheren Zeiten Halt und Orientierung zu geben.“

Künstliche Intelligenz sei eine große Chance, auch für Nordrhein-Westfalen, sagte Neubaur. „Aber es kann nur mit einer klugen Regulierung wirklich zu einer Chance werden.“ Man muss diejenigen schützen, die die Originalinhalte erstellen. Eine Weiterentwicklung des Urheberrechts ist notwendig.

Der Verband der Digitalverleger und Zeitungsverleger NRW vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von rund 40 Mitgliedsunternehmen.

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