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Künstler Heiner Goebbels enthüllt „Oracle Machine“

«862 - Eine Orakelmaschine»
Die einstige Kohlenstampfmaschine im Unesco-Weltkulturerbe Völklinger Hütte.

Komponist Heiner Goebbels präsentiert im September ein Stück Licht, Musik und Klang an einem der schwierigsten Arbeitsplätze im ehemaligen Völklinger Hüttenwerk der Kunstwerke. „862 – Eine Oraclemaschine“ lautet der Titel der einstündigen Produktion, die am Freitag (1. September / 20:15 Uhr) in der ehemaligen Kokerei Premiere feiert. Bis zum 17. September wird der künstlerische Grenzgänger Goebbels an drei Wochenenden neun Vorstellungen in der ehemaligen Kohlestopfmaschine im UNESCO-Weltkulturerbe geben. Sozusagen eine Kombination aus Heavy Metal und Performance-Installationen.

Goebbels wurde 1952 in Neustadt/Weinstraße in der Pfalz geboren und hat dieses Stück speziell für diesen Ort geschrieben. In der heute Paradies genannten Kokerei, die von wildem Grün dominiert wird, befindet sich unweit des Kohlenbrenners mit der Inventarnummer 862 eine Tribüne mit etwa 130 grauen Muschelsitzen. Schon der Weg durch die Natur dorthin ist ein Erlebnis für alle Sinne. Das weltweit einzige noch erhaltene Eisenwerk aus dem Industriezeitalter gehört seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Warum hat Goebbels diesen Standort gewählt – und nicht das Horizontpanorama des Hochofens am Abendhimmel? „Angesichts der schieren Fülle dieser gigantischen Anlage war ich fasziniert von der Intimität des hohlen Weges, um diese faszinierende Maschine zum Leben zu erwecken“, sagte er gegenüber DPA.

Goebbels lebte 50 Jahre lang in Frankfurt /Main, ab und zu in Berlin und bin als Künstler um die Welt gereist, aber das verrate ich euch jetzt nicht. Es ist nur so, dass sich „die Wahrnehmung über Kohleböcke ständig ändern wird“. Sie hören Texte von Marguerite Duras, Maurice Blanchot und Helmut Heissenbüttel sowie historische Aufnahmen ausländischer Geräusche von Zwangsarbeitern in historischen Hütten zum Gedenken an den Ersten Weltkrieg.

Über „ästhetische Erfahrung“, „visuelle und auditive Reise“ sagte der Künstler. Beliebt ist auch die „Kabinenmusik“ zu den knarrenden Rädern der nahegelegenen Güterzüge. Bringen die Zuschauer ihre Alltagsprobleme mit und bieten Orakel Lösungen? Goebbels sagte nein. „Stattdessen ist das Orakel hier, um die Frage zu stellen – die Antwort wird von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein.“

Welterbechef Ralf Beil hatte zuvor mit Goebbels zusammengearbeitet, und das war der Ursprung der Idee. Mit welcher Stimmung wird das Publikum „862 Magic Machine“ verlassen? „Dasselbe habe ich mich auch gefragt“, sagte Goebbels. „Ich bin gespannt auf die Antworten. Vielleicht fühlt es sich so an, als ob alles gut wird. »

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