Das Interesse am Schicksal der Opfer des Nationalsozialismus wächst weiter, so der Künstler Gunther Demnig. Seit 1992 errichtet Demnig Stolpersteine zum Gedenken an diejenigen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, deportiert oder zum Suizid gezwungen wurden. Der Künstler sagte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Spremberg, dass immer mehr Angehörige, insbesondere Enkel und Urenkel, mehr über die Geschichte der Familie erfahren wollen. Dort und in Cottbus installierte Demnig insgesamt 14 Stolpersteine auf den Gehwegen vor den letzten von Nazi-Opfern ausgewählten Häusern. Bisher wurden in Deutschland und 30 weiteren europäischen Ländern mehr als 100.000 Stolpersteine verlegt.
Am Dienstag sagte Demnig, er habe Denkmäler in Bautzen, Eisenach und Frankenstein im Harz errichtet. Kleine Messingtafeln, die unter den ehemaligen Häusern der NS-Opfer vergraben sind, geben Auskunft über deren Schicksal. „Ich habe gemerkt, dass das Interesse wächst“, sagte er. Aber auch Vandalismus kam immer wieder vor. Der Siebzigjährige betonte, dass die Krankheit sowohl im Osten als auch im Westen bestehe, und berichtete, dass er selbst betroffen sei. „Im Raum Aachen haben sie mir mein Nummernschild weggenommen, weil darauf www.stolpersteine.eu stand.“