Um die Vielfalt Ostdeutschlands unvoreingenommen darzustellen, Sammlungslücken zu schließen und ostdeutsche Kunst im gesamtdeutschen Kontext sichtbarer zu machen, fordern Kunsthistoriker finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern Ressourcen der Landesregierung. Die Organisatoren erklärten am Freitag in Halle, dass bei verschiedenen Fachvorträgen im Rahmen der Tagung „Ostdeutsche Kunst: Bestandsaufnahme und Ausblick“ ein Ankaufsbudget eingefordert worden sei. „Eine Möglichkeit, etwas über das ostdeutsche Volk und seine Geschichte zu lernen, ist die ostdeutsche Kunst. Hier gibt es noch viel zu entdecken und zu studieren“, sagte Ludger Weskamp, Vorstandsvorsitzender der Ostdeutschen Sparkasse. Die Veranstaltung wird vom Ostdeutschen Sparkassenverband organisiert und findet am 14. und 15. September statt.
Mehr als 240 nationale und internationale Menschen kamen nach Halle, um die zwischen 1949 und 1949 entstandene Kunst zu besichtigen. 1990 in Ostdeutschland gegründet. Weskamp sagte, dass sich nach 1945 auch immer mehr junge Menschen mit dem Thema und ihren Wahrnehmungen auseinandersetzten. Nach Angaben der Veranstalter ist die Debatte über die Rezeption von Kunst in Ostdeutschland in den letzten Jahren sachlicher geworden. „Es ist jetzt sehr wichtig, das Thema Ostdeutsche Kunst im überregionalen Kontext neu zu positionieren“, sagte Paul Kaiser, Leiter des Dresdner Kulturinstituts.
Die Wahl fiel bewusst auf Halle, so die Veranstalter Der Grund dafür war, dass hier das künftige Zentrum der deutschen Wiedervereinigung und der europäischen Transformation entstehen sollte. Insgesamt zielte die Konferenz darauf ab, die Diskussion über die Wege und Ziele des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umstrukturierungsprozesses in Ostdeutschland anzuregen. An dem Treffen nahmen unter anderem die amerikanische Kunsthistorikerin April Eisman, Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robla (CDU), der Leipziger Kunsthistoriker Wolfgang Ulrich Ullrich teil.