Kunden sollen nach dem Zusammenbruch der North Channel Bank in Mainz nun schnell entschädigt werden. Die Finanzaufsicht Bafin hat den Entschädigungsfall des Instituts nach Angaben vom Mittwoch abgeschlossen. Die North Channel Bank GmbH & Co. KG ist nicht mehr in der Lage, die Einlagen ihrer Kunden zurückzuzahlen.
Sobald ein Entschädigungsfall festgestellt wurde, können die Ansprüche von Kunden oder Einlegern durch eine Entschädigung, laut Bafin, das Schema der Deutschen Bank (EdB) und die Befriedigung von Beträgen bis zu 100.000 Euro geprüft werden. In Deutschland sind Spareinlagen bis zu 100.000 Euro pro Kunde bei einer Bankenpanne gesetzlich abgesichert. Die North Channel Bank ist außerdem Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken.
Der Bankenverband hat mitgeteilt, dass Einlagen, die über die gesetzliche Einlagensicherung hinausgehen, durch den Einlagensicherungsfonds des Verbandes mit einer Obergrenze von 3,268 Millionen Euro pro Einleger geschützt sind. Der Einlagensicherungsfonds wird sich schnellstmöglich mit den Betroffenen in Verbindung setzen, damit diese entschädigt werden können. Im Rahmen der gesetzlichen Entschädigung nach dem Einlagensicherungsgesetz soll diese innerhalb von sieben Werktagen nach Feststellung des Entschädigungsfalls erfolgen.
Unterdessen hat das Amtsgericht Mainz laut Bafin das Insolvenzverfahren über das Vermögen der North Channel Bank formell eröffnet.
Die North Channel Bank ist klein und laut Bafin für die Finanzstabilität irrelevant. Von 2012 bis 2015 war sie stark im Cum-Ex-Aktienhandel in Dänemark und Belgien tätig. Rund um den Dividendenstichtag pendeln die Teilnehmer zwischen Titeln mit und ohne Dividendenberechtigung hin und her. In der Folge erstattet die Finanzverwaltung gar nicht gezahlte Kapitalertragsteuern.
Nach Angaben der Bafin fordern die dänischen und belgischen Steuerbehörden 176 Millionen Euro Schadensersatz von der Bank. Dem Anspruch konnte das Institut nicht nachkommen. Daraufhin griff die Bafin ein und sperrte den Kundenverkehr zur Bank. Neben Privatinvestoren sollen auch einige Kommunen Kunden der Bank sein.