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Kultusminister wollen mehr Qualität bei Ganztagsschulen

Schule
Eine Schülerin meldet sich im Unterricht.

Die Kultusminister der Länder wollen mehr Qualität in den Ganztagsschulen. Sie verständigten sich dafür erstmals auf gemeinsame Kriterien, die bei der Kultusministerkonferenz (KMK) am Donnerstag in Berlin beschlossen werden sollen. Zu den zwölf Empfehlungen gehört ein gesundes warmes Mittagessen für jedes Kind an Grundschulen, wie KMK-Präsidentin Katharina Günther-Wünsch (CDU) am Mittwoch in Berlin erläuterte. Das sei unabdingbar, denn: «Wir haben deutschlandweit immer mehr Kinder, die nicht satt werden, weil sie nicht genügend Essen mit in die Schule bekommen.»

Die Berliner Bildungssenatorin hob außerdem die Empfehlung hervor, die Interessen und Bedürfnisse der Kinder im Ganztag bei den Angeboten in den Mittelpunkt zu stellen und ihnen ein hohes Maß an Mitsprache zu ermöglichen. «Nur demokratisch gestaltete Lern- und Lebensorte, die auch über Mitspracheformate verfügen, können Erfolg haben», sagte sie. Empfohlen werden zudem unter anderem eine enge Kooperation mit Eltern und unterschiedlichsten externen Partnern, etwa Sportvereinen, und eine flexible Zeitgestaltung, die den Lern- und Leistungsrhythmus jedes einzelnen Kindes berücksichtigt.

«Erstmals überhaupt hat die KMK damit gemeinsame Qualitätskriterien für die Ganztagsschule in Deutschland definiert», sagte Günther-Wünsch. «Unser Leitmotiv sind die Kinder: Die Interessen und Bedürfnisse der Kinder sind bei der pädagogischen Gestaltung ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote handlungsleitend.»

Am August 2026 greift in Deutschland ein bereits 2021 verankerter Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung: Der gilt dann zunächst für alle Grundschulkinder der ersten Klassenstufe. In den Folgejahren wird der Anspruch schrittweise ausgeweitet, so dass er ab August 2029 für jedes Grundschulkind der Klassenstufen eins bis vier gilt. Vor diesem Hintergrund setzten viele Bundesländer zunächst auf einen quantitativen Ausbau der Angebote.

Nach KMK-Angaben gab es zuletzt (Stand Dezember 2021) unter den Bundesländern noch große Unterschiede. In Thüringen, Sachsen, Berlin oder dem Saarland bot praktisch jede Grundschule Ganztagsbetreuung an. In Baden-Württemberg war es hingegen nur etwas mehr als jede vierte, in Brandenburg etwas weniger als die Hälfte. Der Bundesdurchschnitt lag zu dem Zeitpunkt bei 71,2 Prozent.

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